Rom – Kinder mit massivem Übergewicht haben nicht nur ein erhöhtes Risiko für Diabetes und Herzkrankheiten, sondern setzen sich auch einer verstärkten Wahrscheinlichkeit kognitiver Defizite wie Demenz und Alzheimer aus. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher am Ospedale Bambino Gesù http://ospedalebambinogesu.it.
Deutliche Protein-Anomalien
„In der Probandengruppe haben wir eine hohe Konzentration an Amyloid-beta 42 festgestellt“, bestätigt Projektleiterin Melania Mauro. Dieses Protein ist für die Bildung von Plaques im Gehirn und von Neurofibrillen verantwortlich. Untersucht wurde eine Gruppe aus 440 Jugendlichen, darunter 339 Heranwachsende und 101 Kinder von zwei bis sechs Jahren. In der Stichprobe enthalten waren sowohl über- als auch normalgewichtige Personen.
Bei den Übergewichtigen wurde eine hohe Konzentration anAmyloid-beta 42 nachgewiesen. Bei Kindern im Vorschulalter hingegen konnten keine Protein-Anomalien festgestellt werden. Die Experten schlussfolgern daraus, dass hohe Konzentrationen an Amyloid-beta eine längere Zeit an Übergewicht und Insulinresistenz vorausgeht. Je größer der mit diesen Störungen verbundene Zeitraum, umso größer die Gefahr für Demenz und Alzheimer.
Alzheimer als Diabetes Typ 3
„Übergewicht bei Jugendlichen ist nicht als Krankheit, sondern eher als eine Ansammlung von Risikofaktoren anzusehen“, so Mauro. Im Übrigen sei Alzheimer bereits auch als Diabetes vom Typ 3 bekannt. Wichtig sei, dass erstmalig ein Nachweis über seine frühe Entstehung geführt und die Wichtigkeit vorzeitiger Präventionsmassnahmen aufgezeigt worden sei. Einzelheiten der Studie wurden in der Fachzeitschrift „Pediatrics“ http://bit.ly/1kCYrQ1 veröffentlicht.
Aussender: pressetext, Harald Jung
Foto: pixelio.de, sassi
Redaktion: TG / Hallo-Holstein