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Antisemitismus & Sexismus: Al Jazeera vor Gericht – Kläger fordert fünf Mio. Dollar Entschädigung und zehn Mio. Dollar Strafe

New York – Die US-Ausgabe des Nachrichtensenders Al Jazeera muss sich vor einem New Yorker Gericht der Klage eines Ex-Mitarbeiters stellen. Dieser wirft dem Schwestersender Al Jazeera America http://america.aljazeera.com vor, ungerechtfertigt gekündigt worden zu sein, nachdem er sich über das antisemitische, sexistische und antiamerikanische Verhalten eines leitenden Angestellten des beschwert habe. Der Kläger fordert fünf Mio. Dollar (rund 4,5 Mio. Euro) als Entschädigung und weitere zehn Mio. Dollar Strafgeld.Foto: flickr.com/Joi Ito

„Diskriminierende Handlungen“

„In der vorliegenden Anklageschrift wird behauptet, dass Osman Mahmud, der erst kürzlich zum Senior Vice President of Broadcast Operations and Technology gewählt worden ist, antisemitische Statements abgegeben und diskriminierende Handlungen gegenüber weiblichen Mitarbeiterinnen gesetzt hat“, schreibt das US-Fachblatt „Variety“ zur aktuellen Aufreger-Story. Konkret soll Mahmud beispielsweise weibliche Kolleginnen aus verschiedenen wichtigen Firmen-Meetings ausgeladen und zentrale Job-Positionen, die von Frauen besetzt waren, nach und nach mit Männern ausgetauscht haben.

Vielleicht am stärksten wiege dabei aber der Vorwurf des Antisemitismus, so Variety. Entsprechende Äußerungen sollen bei Mahmud regelmäßig an der Tagesordnung gestanden haben. „Wer Israel unterstützt, soll einen glühenden Tod in der Hölle sterben“, wird etwa eine Entgleisung des leitenden Angestellte zitiert. Dies alles habe dazu geführt, dass Matthew Luke, ehemaliger Supervisor of Media bei Al Jazeera America, sich im Februar bei der Personalabteilung beschwert hat. Zehn Tage später flatterte ihm das Kündigungsschreiben auf den Schreibtisch.

Antiamerikanische Haltung

Aus US-Sicht besonders schwer wiegt auch ein anderer Vorwurf, der ausdrücklich in der Anklageschrift dargelegt wird. Demnach soll die Geschäftsführung von Al Jazeera America im Laufe der vergangenen Monate generell eine starke antiamerikanische Haltung eingenommen haben. Schlüsselpositionen in der Führungsetage des Senders, die ursprünglich extra für das Geschäft des Schwestersenders in den Vereinigten Staaten rekrutiert worden sind, seien mittlerweile durch Mitarbeiter des Mutterkonzerns aus dem Nahen Osten ersetzt worden, schildert Luke die Entwicklung.

„Gerade dieser letzte Anklagepunkt wird die allgemeine negative Stimmung in Bezug auf den Sender, dem schon seit seinem Start vorgeworfen wird, mit Terroristen zu paktieren, sicherlich noch weiter anheizen“, heißt es im Variety-Bericht. Al Jazeera America hat bislang keine offizielle Stellungnahme zu den Vorwürfen oder der Klage des Ex-Mitarbeiters abgegeben.

Aussender: pressetext, Markus Steiner
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Redaktion: TG / Hallo-Holstein