Kreis Plön: Zahl der Straftaten im Kreis Plön 2014 erneut reduziert

Kreis Plön – Die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten im Kreis Plön hat sich im Jahr 2014 erneut reduziert. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Wert um 0,4 Prozent verringert und befindet sich auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Der Kreis Plön weist somit die niedrigste Kriminalitätsbelastung in ganz Schleswig-Holstein auf und hält lediglich einen Anteil von 3,1 Prozent an der Gesamtkriminalität im Land. Im 10-Jahres-Vergleich haben sich die angezeigten Straftaten im Kreis Plön um 22,05 Prozent reduziert.

Im überwiegend ländlich strukturierten Kreis ist die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten in den letzten Jahren stets gesunken. Die Häufigkeitszahl (Anzahl der Straftaten auf 100.000 Einwohner) als Indikator für die Kriminalitätsbelastung ist im Kreis Plön die niedrigste im Land Schleswig-Holstein. „Der Kreis Plön ist damit der sicherste in ganz Schleswig-Holstein“, betont Thomas Bauchrowitz.

Die Aufklärungsquote liegt mit 48,2% drei Prozentpunkte unter dem Landesdurchschnitt. Es wurden 26 Straftaten weniger aufgeklärt, was einen Rückgang von 0,4 Prozent ausmacht.

Im Bereich der Rohheitsdelikte sind die Straftaten im Kreis Plön sind um 8,8 Prozent zurückgegangen. Besonders bei den Raubstraftaten konnte der niedrige Stand des Vorjahres (20) mit 22 Fällen beinahe gehalten werden. Aber auch im Bereich der Körperverletzungen ist ein insgesamt niedriges Niveau vorhanden.

„Der Bereich der Wohnungseinbruchkriminalität ist ein definierter Schwerpunkt polizeilicher Aktivitäten“, so Thomas Bauchrowitz. Dennoch ist hier die Fallzahlenentwicklung insoweit ungünstig, als der Bereich Einbruchdiebstahl aus Wohnraum von 241 auf 298 Fälle angestiegen ist. Der Leitende Kriminaldirektor weist aber darauf hin, dass vor allem hier die Randgemeinden um die Landeshauptstadt Kiel belastet seien.

„Die insgesamt positiven Entwicklungen bestätigen uns auch im Bereich des Kreises Plön in unserer Schwerpunktsetzung und in der Fortsetzung des eigenen Kriminalitätsbekämpfungssystems. Die Polizeidirektion Kiel mit ihren nachgeordneten Dienststellen ist durch eine ständige Lageauswertung in relevanten Deliktsfeldern in der Lage, zeitnah und effizient auf Kriminalitätsbrennpunkte zu reagieren“, so Behördenleiter Thomas Bauchrowitz.

Der erneute Rückgang der angezeigten Straftaten bedeutet allerdings keine Arbeitsreduzierung der Polizeibeamten im Kreis Plön. Die Regionalleitstelle hat 2014 etwa 18.000 Einsätze im Kreisgebiet koordiniert. Hinzu kamen über 200 geschlossene Einsätze (Fußball, Rocker, Demonstrationen usw.) im gesamten Direktionsbereich, bei denen für die Polizisten aus Kiel und dem Kreis Plön – außerhalb des täglichen Reaktionsdienstes – nahezu 32.000 Einsatzstunden anfielen.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2014 ist als Gesamtdokument im Internet abrufbar.

https://www.polizei.schleswig-holstein.de/internet/DE/Organisation/PDKiel/pdkiel_node.html

Darstellung einzelner Städte und Gemeinden im Kreis Plön:

Plön

Die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten in der Kreisstadt hat sich von 614 auf 583 reduziert. Die Aufklärungsquote ist von 53,3 Prozent auf 58,5 Prozent angestiegen. Die Zahl der angezeigten Rohheitsdelikte ist mit 86 Taten (2013: 80) leicht gestiegen. Zurückgegangen ist die Anzahl der angezeigten Sachbeschädigungen (Rückgang von 78 auf 75 Taten) sowie die Zahl der Wohnungseinbrüche (Rückgang von 11 auf 9 Taten).

Preetz

Die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten in der größten Stadt des Kreises hat sich von 1.105 auf 1.029 reduziert. Die Aufklärungsquote ist von 57 Prozent auf 48,4 Prozent gesunken. Bei den Rohheitsdelikten (149 auf 128 Taten) gab es erneut Rückgänge. Die Zahl der Diebstähle hat sich von 453 auf 502 Fälle erhöht. Insgesamt 21 Einbruchs-Anzeigen nahmen die Beamten im Kreis Plön auf, sechs mehr als 2013.

Schwentinental

Die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten in der zweitgrößten Stadt des Kreises ist von 1.201 auf 1.100 gesunken. Die Aufklärungsquote ist von 53,2 Prozent auf 46,6 Prozent gesunken. Aufgrund des Gewerbegebiets ist die Zahl der Diebstähle in Schwentinental traditionell hoch: 530 Fälle (Vorjahr: 526) wurden in diesem Deliktsfeld bekannt, allein 292 Fälle von einfachem Diebstahl. 2014 gab es im Bereich der Rohheitsdelikte einen deutlichen Rückgang von 202 auf 143 angezeigte Taten. Während sowohl bei Raubtaten (8) als auch gefährlichen/schweren Körperverletzungen (34) nahezu identische Zahlen zu verzeichnen waren, sank die Zahl der einfachen Körperverletzungen deutlich von 119 auf 73.

Lütjenburg

Die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten in der kleinsten Stadt des Kreises ist von 423 auf 435 leicht angestiegen. Die Aufklärungsquote ist zwar von 63,6 Prozent auf 63,2 Prozent gesunken, liegt aber dennoch weit über dem Landesschnitt (51,2%). 2013 gab es im Bereich der Rohheitsdelikte einen Rückgang von 80 auf 76. 46 (Vorjahr 47) einfache Körperverletzungen wurden verübt, die Zahl der gefährlichen bzw. schweren Körperverletzungen sank von 13 auf 9. 117 Diebstähle wurden 2014 bekannt, im Vorjahr waren es 139. Angestiegen ist die Zahl der Einbrüche von 6 auf 14 Fälle.

Schönberg

In Schönberg war 2014 eine Reduzierung der bekannt gewordenen Straftaten von 388 auf 385 zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote liegt bei 49,4 Prozent, im Vorjahr waren es 51 Prozent. Die Anzahl der Taten im Bereich des Diebstahls ist nahezu identisch mit der des Vorjahres (Anstieg von 181 auf 184), sechs davon sind Wohnungseinbrüche. Die Zahl der Rohheitsdelikte ist deutlich von 60 auf 42 Taten gesunken, darin enthalten sind 15 einfache und fünf gefährliche Körperverletzungen. Im Vorjahr waren es 32 bzw. 12.

Zahlen & Daten:

Aufklärungsquote

Von den 6.353 bekannt gewordenen Straftaten konnten 2014 48,2 Prozent aufgeklärt werden. Im Vorjahr waren es 50,2 Prozent. Damit liegt die Aufklärungsquote im Kreis Plön knapp unter dem Landesschnitt von 51,2 Prozent.

Ermittelte Tatverdächtige

Insgesamt konnten 2014 2.512 überwiegend männliche Tatverdächtige durch die Polizisten im Kreis Plön ermittelt werden. Knapp ein Drittel von ihnen war bereits zuvor durch Straftaten aufgefallen. 48,1 Prozent aller ermittelten Tatverdächtigen haben ihren Wohnsitz in der Tatortgemeinde, weitere 21,1 Prozent wohnen im Kreis Plön. Deutlich überrepräsentiert sind die Jugendlichen und Heranwachsenden, die zusammengefasst 22,9 Prozent aller Tatverdächtigen stellen, jedoch nur 7,8 Prozent der Bevölkerung im Kreis Plön ausmachen.

Diebstahlsdelikte

Diebstahlsdelikte haben mit 44,92 Prozent erneut den größten Anteil an den bekannt gewordenen Straftaten im Kreisgebiet. Die in der Polizeilichen Kriminalstatistik für 2014 erfassten Zahlen haben sich gegenüber 2013 um zwei Prozent erhöht. Die Zahl der Wohnungseinbrüche hat sich um 57 Fälle auf 298 erhöht, die Fahrzeugaufbrüche (431 Taten) sind gegenüber 2013 um 68 Taten gestiegen. 36 Diebstähle von Kraftfahrzeugen wurden angezeigt, damit befindet sich die Zahl nach den Rückgängen in 2012 und 2013 wieder auf dem Niveau von 2011. Die Zahl der bekannt gewordenen Ladendiebstähle hat sich von 328 auf 272 angezeigte Taten verringert. Die durchschnittliche Schadenssumme lag hier bei etwa 73 Euro. Es wurden 416 Fahrräder im Gesamtwert von etwa 156.000 Euro entwendet.

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Mit 964 bekannt gewordenen Fällen nehmen die Vermögens- und Fälschungsdelikte 15,17 Prozent an der Gesamtkriminalität im Kreis Plön ein. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Taten aus diesem Deliktsbereich um 21 Taten (2,23%) erhöht. Der Anteil der Taten unter Einsatz des Internets steigt stetig. Die Ermittlungen diesbezüglich gestalten sich oft schwierig, da Tatverdächtige oft aus dem Ausland agieren.

Rohheitsdelikte

Eine Reduzierung von 8,79 Prozent wurde im Bereich der Rohheitsdelikte erreicht. Damit ist der niedrigste Wert der letzten sieben Jahre erreicht. Die Anzahl der Raubtaten stieg zwar leicht von 20 auf 22 Taten an, entspricht aber gleichfalls dem zweitniedrigsten Stand der letzten sieben Jahre. Die Anzahl der bekannt gewordenen Körperverletzungen ist von 689 auf 599 stark gesunken, was den niedrigsten Wert der vergangenen sieben Jahre bedeutet. Insgesamt haben die Rohheitsdelikte 13,22 Prozent Anteil an der Gesamtkriminalität im Kreis Plön.

Rauschgiftkriminalität

Die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten mit Bezug zum Betäubungsmittelgesetz sowie direkter Beschaffungskriminalität hat sich 2014 auf 168 Taten erhöht, 29 mehr als im Vorjahr. 122 der Anzeigen stehen in Zusammenhang mit Cannabisprodukten. 2014 gab es keinen Drogentoten im Kreis Plön.

Sachbeschädigung

2014 gab es 865 Anzeigen wegen Sachbeschädigung, was einer Reduzierung gegenüber 2013 um 68 Fälle entspricht. Besonders deutlich haben sich die Taten in Preetz verringert (von 146 auf 110).

Aussender: Polizeidirektion Kiel
Kontakt: Matthias Arends
Redaktion: TG / Hallo-Holstein