Piech betreibt weiter Winterkorn-Ablösung

Hamburg – VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech fühlt sich an die Entscheidung des Aufsichtsratspräsidiums vom vergangenen Donnerstag offenbar nicht gebunden. Nach NDR Informationen versucht Piech zur Zeit, seine Familie von einem alternativen Vorstandsvorsitzenden zu überzeugen. Nach diesen Informationen möchte Piech noch vor der VW-Hauptversammlung den Aufsichtsrat über seinen Kandidaten abstimmen lassen und VW-Chef Winterkorn doch noch kurzfristig ablösen.

 

Offen ist, ob Piech dabei Porsche-Chef Matthias Müller oder Skoda-Chef Winfried Vahland durchsetzen möchte.

Nach der Niederlage Piechs bei der Sitzung des Aufsichtsratspräsidiums hatten Unternehmenskenner bereits spekuliert, der Aufsichtsratsvorsitzende werde sich nicht geschlagen geben.

Überraschend ist, dass Piech offenbar noch vor der Hauptversammlung am 5. Mai eine Entscheidung in seinem Sinne durchsetzen will. Der strategische Schlüssel dafür ist eine einheitliche Position der Familien Porsche und Piech. Zwar gibt es im Aufsichtsrat eine Mehrheit der Belegschaftsvertreter und der Vertreter des Landes Niedersachsen, die eine Ablösung Martin Winterkorns verhindern können. Es gilt aber nicht als sicher, dass bei einer Einigkeit der Familien Piech und Porsche diese beiden Parteien im Aufsichtsrat sich tatsächlich noch einer Ablösung Winterkorns widersetzen. Über die Porsche SE halten die Familien Porsche und Piech 50,73% Prozent der Stammaktien.

Aussender: NDR Norddeutscher Rundfunk
Kontakt: Thorsten Hapke
Redaktion: TG / Hallo-Holstein