Lausanne – Der Ölpreis hat sein absolutes Tief bereits erreicht, so Ian Taylor, CEO des großen Rohstoffhändlers Vitol http://vitol.com . Er geht davon aus, dass der Verbrauch 2015 deutlich ansteigen wird, berichtet die „Financial Times“. Obwohl sich Rohstoffhändler aktuell mit billigem Öl eindecken und Vorräte anlegen können, bewertet Taylor die Marksituation aber nicht ganz so positiv wie manche Mitbewerber.
„Haben Tiefststand gesehen“
Nach dem dramatischen Rohöl-Preisverfall von über 115 Dollar im Juni 2015 auf knapp über 45 Dollar diesen Januar (Brent Crude) herrscht Unsicherheit über die weitere Marktentwicklung. „Wir haben einen Tiefststand gesehen“, legt sich Taylor anlässlich des aktuell laufenden FT Commodities Global Summit fest. Er schätzt, dass der Ölverbrauch dieses Jahr um eine Mio. Barrel pro Tag steigt. Dafür gibt es bereits Anzeichen, doch „es ist noch nicht klar, ob das durch den niedrigen Preis oder BIP-getrieben ist“.
Zu Jahresbeginn konnten sich Rohstoffhändler wie Vitol, Trafigura http://www.trafigura.com und Glencore http://glencore.com jedenfalls mit billigem Lageröl eindecken. Sie dürfen auf Profite durch Futures-Termingeschäfte hoffen. Doch ist das Handelsklima laut Taylor mittlerweile wieder eher mäßig. „Wir würden alle einen Super-Contango erleben“, sagt er. Doch seien Vergleiche mit der Profitabilität 2008/09 nach der Finanzkrise völlig überzogen. Das steht im Kontrast zur Einschätzung von Trafigura-CEO Jeremy Weir. Dieser hatte am Montag gemeint: „Die dramatischen Bewegungen beim Ölpreis waren eine Chance auf Wachstum.“
Verunsicherungen halten an
Überraschend ist die Uneinigkeit nicht. Immerhin sind auch Analysten stark verunsichert, was ihre Ölpreis-Prognosen betrifft. Auch ein mögliches Ölembargo gegen den Iran als Folge der Atomstreit-Beilegung ist hier ein Unsicherheitsfaktor. Der Vitol-Chef geht davon aus, dass dadurch frühestens im Schlussquartal 2015, eher erst 2016, mehr Öl auf dem Markt verfügbar sein könnte.
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Redaktion: TG / Hallo-Holstein