Rotterdam – Zugvögel sind laut einer neuen Erhebung des Erasmus Medical Center http://www.erasmusmc.nl schuld an der weltweiten Verbreitung von Viren, die Vogelgrippe auslösen. Laut dem Team um Ron Fouchier könnten Ausbrüche bei Geflügel in Zukunft vor allem in schlecht vorbereiteten Ländern häufiger werden. Die Forschungsergebnisse wurden in „Science“ http://sciencemag.org veröffentlicht.
Überwachte Flugstrecken
Ein gefährlicher Virenstamm, der im vergangenen Jahr auf einer Entenfarm in Großbritannien nachgewiesen wurde, dürfte von wildlebenden Vögeln aus Russland übertragen worden sein. Das Virus bedeutet für den Menschen nur eine geringe Gefahr. Trotzdem sollten Zugvögel mit langen Flugstrecken überwacht werden.
Bei H5N8 handelt es sich um einen Virenstamm der Vogelgrippe, der im vergangenen Jahr in Russland, Ostasien, Nordamerika und vier europäischen Ländern wie auch Großbritannien aufgetaucht ist. Die Infektion führte zur Tötung von Millionen Tieren. In Großbritannien erkrankten Enten auf einer Farm in Yorkshire. In Hampshire kam es in dieser Woche zu einem Ausbruch von H7N7, einer weniger gefährlichen Form des Virus.
Verbreitung nicht erforscht
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Vorhandensein eines H5-Virus bei einem Zugvogel in Russland und andere Nachweise bei wildlebenden Vögeln und Geflügel ein Anlass zur Besorgnis sind. Die Experten analysierten auch andere Verbreitungsmöglichkeiten der Vogelgrippeviren. Dazu gehören der illegale Handel mit Geflügel und die Verunreinigung von Fahrzeugen und Ausrüstung.
Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit http://efsa.europa.eu ist der Weg der Verbreitung der Krankheit auch heute noch nicht wirklich erforscht. Alle in Europa betroffenen Bauernhöfe hatten das Geflügel nicht ins Freie gelassen. Damit sei eine Übertragung von wildlebenden Tieren unwahrscheinlich. Bisher gibt es keine bekannten direkten Wanderbewegungen von Ostasien nach Europa. Infizierte Tiere aus Ostasien könnten theoretisch das Virus jedoch an Brut- und Haltplätzen in Eurasien an andere Arten weitergeben.
Scharbeutz – 06.02.2015, 19:22 Uhr
Redaktion; Torben Gösch
Aussender: pressetext
Kontakt: Michaela Monschein
Foto: pixelio.de, U. Dreiucker