Traunstein/ Flensburg – Ein europaweit gesuchter 34-jähriger Schleuser aus Istanbul konnte nach mehrmonatigen Ermittlungen der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Rostock mit Dienstort in Flensburg im Auftrag der Staatsanwaltschaft Traunstein in der Schweiz festgenommen werden. Dem türkischen Staatsangehörigen wird vorgeworfen, seit 2012 mindestens 27 Schleusungen nach Deutschland sowie weiteren Schleusungen in die Schweiz und nach Skandinavien organisiert zu haben.
Nach seiner Festnahme am 30. Januar 2015 am Flughafen Zürich wurde er nun durch die Schweizer Behörden nach Deutschland ausgeliefert und dem Haftrichter in Konstanz vorgeführt und in Untersuchungshaft genommen. Bei seiner Festnahme durch die Schweizer Behörden wies er sich mit einem syrischen Pass mit abweichenden Personalien sowie einer schwedischen Aufenthaltserlaubnis aus und führte einen höheren Geldbetrag sowie Goldschmuck mit sich. Geld und Schmuck wurden im Rahmen des Strafverfahrens beschlagnahmt.
Der Festgenommene gilt als einer der Drahtzieher einer international agierenden Schleuserbande, die insbesondere Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak auf dem See- und Landweg über Griechenland und Italien oder direkt auf dem Luftweg über europäische Flughäfen in das Bundesgebiet eingeschleust haben soll. Die Flüchtlinge wurden für die Schleusungen auf dem Luftweg durch die Schleuserorganisation mit zuvor entwendeten EU-Pässen ausgestattet.
Pro Person verlangte der Schleuser nach den Ermittlungen der Bundespolizei zwischen 9.000 und 15.000 Euro. Auf die Spur kamen die Ermittler der Bundespolizei dem Schleuser aufgrund von Ermittlungen gegen einen Schleuserorganisator aus Norditalien sowie der Festnahme eines Schleuserfahrers im Februar 2014 in Rosenheim. Die weiterführenden Ermittlungen führten schließlich zu dem mutmaßlichen Schleuser, dem banden- und gewerbsmäßige Schleusungen vorgeworfen werden.
Scharbeutz – 06.02.2015, 19:19 Uhr
Redaktion: Torben Gösch
Aussender: Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt
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