Staatsministerin Özoğuz zum heute veröffentlichten Religionsmonitor

Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration Aydan Özoğuz erklärt zum heute veröffentlichten Religionsmonitor der Bertelsmann-Stiftung: „Aus aktuellem Anlass möchte ich zunächst den Opfern des niederträchtigen Terroranschlages, ihren Familien und allen Franzosen noch einmal mein tiefes Mitgefühl aussprechen. Dieser Anschlag zielt auf die Fundamente der Demokratie und ist durch nichts zu rechtfertigen.

Es geht nicht um Inhalte einer Satirezeitschrift oder die Frage, ob diese für manch einen verletzend sein könnten. Es geht um einen Angriff auf die Presse- und Meinungsfreiheit. In dieser Situation müssen alle solidarisch zusammenhalten.

Dass der Weg zum Zusammenhalt auch über Religionsgrenzen hinweg wichtig ist, zeigt ein wichtiger Widerspruch in den Ergebnissen des Religionsmonitors: Auf der einen Seite sehen sich Deutschlands Muslime stark in unserer Gesellschaft verankert. Für sie sind die Werte unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung selbstverständlich und sie haben oft und gerne Kontakt zu Nicht-Muslimen. Dieser Befund widerlegt das oft gehörte Vorurteil, dass sich Muslime in Parallelgesellschaften einrichten würden.

Auf der anderen Seite lehnen 57% den Islam ab. Das muss uns sehr nachdenklich stimmen. Für mich ist der Befund entscheidend, dass die Ablehnung dort am größten ist, wo am wenigsten Muslime leben.

Dieses Phänomen sehen wir aktuell auch bei den PEGIDA-Demonstrationen. Je mehr Kontakte und Begegnungen es aber mit Muslimen gibt, desto geringer ist die Ablehnung des Islams.

Deshalb setze ich mich für mehr Begegnungen ein und dass Muslime und Nicht-Muslime in ihren Nachbarschaften und im Alltag zusammenkommen. Laut des Monitors haben nämlich zwei Drittel überhaupt keinen Kontakt zu Muslimen. Aus Unkenntnis sind dann leichter Vorbehalte zu schüren!

Gerade in diesen Tagen müssen wir immer wieder die Grenze ziehen und deutlich machen, dass die Terroristen von Paris mit ihren Taten einen Keil in die Gesellschaften treiben und dem Islam ein vollkommen falsches Bild überstülpen wollen. Dagegen müssen wir uns alle wehren und die Muslime in unserem Land dabei unterstützen, denn alleine werden sie diese Aufgabe kaum stemmen können.“

Aussender: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung