Kernkraftwerk Krümmel: Leckage im Nebenkühlwassersystem

GEESTHACHT/KIEL. Im stillstehenden Kernkraftwerk Krümmel ist ein Leck an einer Entlüftungsleitung festgestellt worden. Die Leckage wurde bei einer routinemäßigen Anlagenbegehung des Nebenkühlwassersystems entdeckt und als meldepflichtiges Ereignis eingestuft. Der Rohrbogen der Entlüftungsleitung wurde zwischenzeitlich getauscht. Die Ursache des Schades wird untersucht.

Die Leckage hatte aufgrund ihrer Geringfügigkeit keine Auswirkungen auf die sicherheitstechnischen Komponenten des Kernkraftwerks. Für den Anforderungsfall der Lagerbeckenkühlung bzw. für die Notstromversorgung standen zusätzlich diverse andere Komponenten betriebsbereit zur Verfügung. Das Kernkraftwerk befindet sich zurzeit im sogenannten Nachbetrieb und produziert keinen Strom mehr.

 

Den Sachverhalt hat die Vattenfall-Betreibergesellschaft des Kernkraftwerks Krümmel heute der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde fristgerecht gemeldet und der Kategorie „N“ (Normalmeldung) zugeordnet. Die Atomaufsichtsbehörde (Energiewendeministerium) hat zur Klärung der Schadensursache Sachverständige hinzugezogen.

Hintergrund:

Das Kernkraftwerk Krümmel hat mit der Atomgesetzänderung von 2011 die Berechtigung zum Leistungsbetrieb verloren und muss stillgelegt werden. Das Nebenkühlwassersystem wird mit Wasser aus der Elbe betrieben und kühlt betriebliche und sicherheitstechnisch wichtige Komponenten. Die Kühlung des Lagerbeckens oder die Kühlung der Notstromdiesel kann im Anforderungsfall jederzeit auch von anderen Komponenten der Not- und Nachkühlsysteme übernommen werden.

Im Nachbetrieb wird nur einer von vier gleichwertigen Strängen des Nebenkühlwassersystems benötigt.

Orientiert an der sicherheitstechnischen Bedeutung und Eilbedürftigkeit von Abhilfemaßnahmen werden meldepflichtige Ereignisse in Deutschland in drei Kategorien eingeteilt: Normalmeldung (N) = Meldefrist fünf Arbeitstage, Eilmeldung (E) = Meldefrist 24 Stunden und Sofortmeldung (S).

Aussender: Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (SH)
Kontakt: Nicola Kabel
Redaktion: Torben Gösch