Merkel: Wachstum und Nachhaltigkeit keine Gegensätze

Für Bundeskanzlerin Angela Merkel sind Wachstum und Nachhaltigkeit keine Gegensätze. Durch technische Innovationen für mehr Energieeffizienz lasse sich beispielsweise Wachstum erzeugen, sagt Merkel in ihrem neuen Video-Podcast.

„Aber es darf kein Wachstum um jeden Preis geben“, betont die Bundeskanzlerin. Bei „Wachstum auf Pump“ sei sie „sehr, sehr zögerlich“; Wachstum müsse auf soliden Finanzen beruhen. Falsch sei auch ein Wachstum um den Preis der Umweltzerstörung.

Am Montag (24.11.) spricht Merkel beim „Zukunftsforum EINEWELT“. Die Frage nach einer nachhaltigen Entwicklung auf der Welt lasse sich besser lösen, wenn es in den Schwellen- und Entwicklungsländern, „aber auch bei uns“ ein bestimmtes Wachstum gebe.

Nachhaltigkeit, so die Bundeskanzlerin, sollte ein Leitgedanke bei den täglichen politischen Entscheidungen sein. Eigentlich könne man einfach sagen: Man darf nicht mehr verbrauchen, als man auch regenerieren kann. Sehr schwierig werde es allerdings, wenn man die Fragen des sozialen Wohlstands, der Generationengerechtigkeit oder des Ressourcenverbrauchs international betrachte, erklärt Merkel. Viele auf der Welt, die in ihrer Entwicklung noch nicht so weit gekommen seien „wie wir“, wollten erst einmal „noch nicht nachhaltig wirtschaften“ müssen. Sie würfen den Industrieländern vor: „Ihr habt Raubbau betrieben, und jetzt verlangt Ihr von uns Nachhaltigkeit.“

Es gehöre zu den Aufgaben der Entwicklungspolitik, „das zusammenzubringen“.

Die Bundeskanzlerin vertritt die Auffassung, das Bruttoinlandsprodukt allein reiche nicht aus, um Lebensqualität zu definieren. Merkel plädiert deshalb dafür, weitere Indikatoren heranzuziehen. Es gefalle ihr sehr, dass jetzt wenigstens Bildungs- und Forschungsinvestitionen ins Bruttoinlandsprodukt eingebaut würden. Die Bundeskanzlerin weist in diesem Zusammenhang auf den Dialogprozess zur Lebensqualität hin, den die Bundesregierung derzeit vorbereitet.

Der Video-Podcast ist unter www.bundeskanzlerin.de abrufbar.

Aussender: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Redaktion: Torben Gösch