New York – Soziale Medien schüren politischen Extremismus nicht. Im Gegenteil, wie eine neue Untersuchung der New York University http://nyu.edu offenbart. Demnach trägt die Verwendung des Web 2.0 dazu bei, politische Massenpolarisierungen zu verringern. Um zu diesem Ergebnis zu gelangen, untersuchte PhD-Kandidat Pablo Barberá Millionen Twitter-Nutzer in den USA, Spanien und Deutschland.
Diversität entscheidend
Konkret bestimmte Barberá die politische Gesinnung der User aufgrund der Politiker, politischer Gruppierungen und politischer Reporter sowie Medien, denen die Nutzer folgten. Danach analysierte er das Netzwerk jedes Nutzers und fand heraus, dass dieses diversifizierter war als erwartet. Als Grund sieht der Wissenschaftler die schiere Größe von sozialen Netzwerken.
Die Nutzer folgen auch jenen, die sich weit außerhalb der eigenen Gesinnungsgemeinschaft bewegen. Die Diversität politischer Meinungen, die ein Social-Media-User sieht, vergrößert sich so. Der politischen Diversität ausgeliefert zu sein, führt dabei zu größeren Herausforderungen an das Denken der Personen, sowie zu provozierenden Gedankenexperimenten, die dann mit Andersdenkenden ausgeschlachtet werden.
Amerikaner leicht umzustimmen
Barberá zeigt in seiner Studie, dass trotz der großen Kluft zwischen Demokraten und Republikanern im Kongress die Amerikaner sehr empfänglich für eine Mäßigung sind. „In den USA bedarf es nur einer relativ geringen Diversität von rund 15 Prozent, um die Menschen gemäßigter zu machen. In Deutschland und Spanien wird dafür eine Diversität von 35 Prozent benötigt“, so Barberá abschließend.
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