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Strom für alle Menschen wäre kein Klimaproblem – US-Haushalt verbraucht zehn Mal mehr Energie als indische Familie

Laxenburg – Zwar haben weltweit über eine Mrd. Menschen keinen Zugang zu Elektrizität – alle mit Strom zu versorgen, würde laut dem International Institute for Applied Systems Analysis http://iiasa.ac.at jedoch keine negativen Auswirkungen auf die CO2-Emissionen in den Ländern der Dritten Welt haben. Menschen in ärmeren Ländern verbrauchen laut dem Team um Shonali Pachauri so wenig Strom, dass es keinen Anlass zu Bedenken in Hinblick auf den Klimawandel gibt.Foto: pixelio.de, Lupo

Ruraler Raum als Challenge

 

Der Testfall sind vor allem die ländlichen Gebiete Indiens, in denen rund 400 Mio. Menschen – und damit mehr als in jeder anderen Region – ohne Strom leben. Hier findet laut einem NewScientist-Bericht jedoch eine drastische Veränderung statt. Schätzungen gehen davon aus, dass in Indien 650 Mio. Menschen in den vergangenen 30 Jahren eine Stromversorgung erhalten haben. Pachauri analysierte die Daten der Regierung zum Stromverbrauch. Ihr Ziel war es, etwaige Unterschiede festzustellen.

Die Emissionen der neuen Anschlüsse, die meist in armen Dörfern verlegt wurden, sind nur für 50 Mio. Tonnen CO2 im Jahr verantwortlich. Das entspricht weniger als vier Prozent des Anstiegs des nationalen Anstiegs in diesem Zeitraum. Hauptverantwortlich waren Städte und Industrie. Die in „Nature Climate Change“ http://nature.com/nclimate veröffentlichte Studie gilt als die erste nachträgliche Analyse der Auswirkungen einer verbesserten Stromversorgung im ländlichen Raum.

Initiative in Indien bis 2019

Jene 1,3 Mrd. Menschen mit Strom zu versorgen, die auch heute noch ohne leben müssen, ist eines der Ziele der UN-Initiative „Sustainable Energy for All“ http://se4all.org . Der neue Premierminister Indiens, Narendra Modi, kündigte an, alle Inder binnen fünf Jahren Zugang zu Strom zu ermöglichen. Dieses Ziel soll durch Solarenergie erreicht werden. Auch der Einsatz von Kohle dürfte nicht dazu führen, dass es zu signifikanten Auswirkungen auf die globalen Treibhausgasemissionen käme.

Verantwortlich dafür ist, dass es in armen Haushalten nicht viele Geräte gibt, die Strom verbrauchen. Der durchschnittliche indische Haushalt verbraucht 900 Kilowattstunden pro Jahr. Das ist weniger als ein Zehntel des Verbrauchs eines US-Haushalts. Pachauri räumt ein, dass nicht nur der Verbrauch im Haushalt von Bedeutung ist. Der Zugang zu Strom kann auch ein Weg aus der Armut sein. Damit wird der Zugang zu Produkten ermöglicht, für deren Erzeugung ebenfalls Strom benötigt wird.

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Kontakt: Michaela Monschein
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Redaktion: Torben Gösch