Klimacamp im Rheinland – echte Energiewende in NRW dringend erforderlich!

Im Rheinland begint an diesem Wochende das “Klimacamp Rheinland 2014”. Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) solidarisiert sich mit dem Camp und ruft ebenfalls zum Engagement für die Energiewende auf.

Bei strahlendem Sonnenschein begann bereits der Aufbau des Klimacamps am Lahey-Park bei Holzweiler/Erkelenz. Die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer brachten Bänke, Lebensmittelspenden, Strohballen, Flipcharts und vieles mehr zum Camport, bauten erste Zelte auf, kümmern sich um die Strom- und Wasserversorgung. Die Veranstalter/innen freuen sich, dass nach langen Wirren der Ortssuche ein guter Platz für das Camp gefunden wurde: Von Bäumen umgeben und dazu in einem politisch hochbrisanten Gebiet, von dem noch nicht klar ist, ob es abgebaggert wird oder nicht.

 

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) solidarisiert sich mit dem Klimacamp und wünscht ihm eine gute Beteiligung. In einer Grußbotschaft des BBU an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Camp heißt es:

“Wir hoffen, dass das Klimacamp mit dazu beiträgt, einer echten Energiewende näher zu kommen. Und die ist gerade hier in NRW dringend erforderlich. Noch immer wird in NRW auf Kohle gesetzt, noch immer wird in Gronau Uran für Atomkraftwerke in aller Welt angereichert und noch immer drohen auch in NRW Grundwasser- und Bodenverseuchungen durch Fracking. In dieser Situation ist es richtig und wichtig, dass sich aktive Menschen vernetzen, um gemeinsam in Klimacamps, mit Demonstrationen, in Arbeitgruppen und mit Öffentlichkeitsarbeit dafür zu sorgen, dass den Klimakillern und Atommüllfabriken ein Ende bereitet und den erneuerbaren Energien noch besser als bisher der Weg geebnet wird.“

Das Klimacamp befindet sich in räumlicher Nähe zum Tagebau Garzweiler, sozusagen an der „Lochkante“. Die Umgebung soll in den nächsten Jahren abgebaggert werden, damit die Braunkohle abgebaut werden kann.

Mit seinen Tagebauen und Kraftwerken gilt das rheinische Braunkohlerevier als Europas größte CO2-Quelle. Auch die lokalen Folgen des Braunkohleabbaus sind verheerend. Ganze Dörfer werden abgebaggert, wertvolles Ackerland zerstört, zahllose Menschen umgesiedelt. Wichtige Ökosysteme wie der Hambacher Forst werden abgeholzt. Damit die Gruben nicht absaufen, wird das Grundwasser abgepumpt. Das hat negative Auswirkungen auf Landwirtschaft und Feuchtgebiete, bis in die Niederlande hinein, oder es verursacht Bergschäden an Gebäuden in den Tagebaugebieten. Durch die Tag und Nacht laufenden Schaufelradbagger werden enorme Mengen Grob- und Feinstaub aufgewirbelt, sowie radioaktive Stoffe freigesetzt.

In einem Aufruf zum Klimacamp heißt es: “Das Klimacamp 2014 wird von einem breiten Bündnis getragen: Menschen, die sich in Umweltverbänden organisieren, Menschen aus unterschiedlichen linkspolitischen Richtungen, Klima-Aktivist*innen, die schon seit vielen Jahren im Rheinischen Revier aktiv sind und den Protest der Bürgerinitiativen unterstützen. Wir sind ganz schön verschieden, doch wir haben ein gemeinsames Ziel, das wir erreichen können, wenn wir mehr werden: Das Rheinische Braunkohlerevier als größte CO2-Quelle Europas stoppen und ein Zusammenleben verwirklichen, das auf Solidarität und Lebensfreundlichkeit basiert statt auf Wachstumszwang und Ausbeutung.”

Weitere Informationen zum Campverlauf und Hintergrundinformationen zum Braunkohleabbau findet man im Internet unter http://www.klimacamp-im-rheinland.de.

Aussender: Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V.
Ansprechpartner: Udo Buchholz
Redaktion: Torben Gösch