Kind und Mutter: Depression Jahre nach der Geburt (Foto: pixelio.de/R. Sturm)

Postpartale Depression erst vier Jahre nach Geburt – Mütter mit nur einem Kind stärker betroffen – Sensibilisierte Ärzte nötig

Victoria – Viele Frauen erfahren erst vier Jahre nach der Geburt ihres Kindes eine postpartale Depression. 14,5 Prozent der untersuchten Frauen, deren Kinder mittlerweile vier Jahre alt sind, haben laut dem Murdoch Children’s Research Institute http://www.mcri.edu.au angegeben, an Symptomen wie einer Depression zu leiden. Demgegenüber waren es zehn Prozent nach zwölf Monaten und acht Prozent drei Monate nach der Geburt.Kind und Mutter: Depression Jahre nach der Geburt (Foto: pixelio.de/R. Sturm)

1.500 Frauen analysiert

 

Die Forscher untersuchten 1.500 Frauen. Die Mütter mussten einen Fragenkatalog drei, sechs, zwölf sowie 18 Monate und dann erst wieder vier Jahre nach der Entbindung ausfüllen. Mütter mit nur einem Kind sind innerhalb der ersten vier Jahre nach der Schwangerschaft doppelt so stark von postpartaler Depression betroffen wie Frauen mit mehreren Kindern (22,9 Prozent zu 11,3 Prozent).

Die Risikofaktoren für derart gelagerte Depressionen bei Müttern sind: geringes Einkommen, selbst erlittener Missbrauch, stressige Ereignisse sowie einschneidende Veränderungen in ihrem Leben. „Man ist gerne dazu geneigt, postpartale Depression so lange Jahre nach der Geburt nicht mehr als solche wahrzunehmen – auch deswegen, weil deren Symptome wie Traurigkeit, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Reizbarkeit und Ängstlichkeit stark an eine klassische Depression erinnern“, geben die Forscher zu bedenken.

Symptome jederzeit möglich

Laut Carmaline Pariante vom King’s College Institute of Psychiatry http://kcl.ac.uk sollten Ärzte auch stets die Mütter nach ihrem Zustand fragen, wenn sie ihre Kinder zu Untersuchungen oder Impfungen bringen. „Sie sollten im Kopf haben, dass eine postpartale Depression jederzeit hochkommen kann.“ Bewusstsein sei nötig, dass postpartale Depression viel später als ursprünglich gedacht eintreten kann.

Aussender: pressetext
Ansprechpartner: Christian Sec
(Foto: pixelio.de/R. Sturm)
Redaktion: Torben Gösch