Patienten in neuer Therapie: Bewegung möglich (Foto: louisville.edu/kscirc)

E-Stimulation: Gelähmte können Beine bewegen – Signale des Gehirns werden trotz Rückenmarkverletzung weitergeleitet

Louisville – Vier gelähmte Patienten haben ihre Beine durch eine elektrische Stimulation des Rückenmarks nach Jahren wieder bewegen können. Andrew Meas, Dustin Shillcox, Kent Stephenson und Rob Summers bewegten ihre Zehen, Knöchel und Knie. Sie konnten jedoch nicht selbständig gehen, berichten Forscher des Kentucky Spinal Cord Injury Research Centre http://louisville.edu/kscirc .Patienten in neuer Therapie: Bewegung möglich (Foto: louisville.edu/kscirc)

Erfolgreich in vielen Fällen

 

Die im Magazin Brain http://brain.oxfordjournals.org veröffentlichte Studie legt nahe, das Elektrizität das Rückenmark empfänglicher für die wenigen Botschaften macht, die noch vom Gehirn empfangen werden. Das Rückenmark arbeitet wie eine Hochgeschwindigkeitsverbindung für elektrische Botschaften vom Gehirn an den Rest des Körpers. Kommt es zu einer Störung dieser Verbindung, werden diese Signale nicht mehr übertragen.

Vor drei Jahren berichten die Wissenschaftler, dass Summers mit Unterstützung seine Beine auf einem Laufband wieder bewegen konnte. Jetzt wurden drei weitere Patienten, die seit mindestens zwei Jahren gelähmt waren, mit dem gleichen Verfahren behandelt. Sie konnten ihre Beine wieder präzise bewegen. Alle Patienten, bis auf einen, konnten auch die bei den Bewegungen eingesetzte Kraft kontrollieren. Damit ist bestätigt, dass eine Körperfunktion nach einer Lähmung wiederhergestellt werden kann.

Zustand verbessert sich deutlich

Laut Claudia Angeli von der University of Louisville http://louisville.edu verbesserte die Stimulation die Fähigkeit der Patienten, selbst zu trainieren. Sie fühlten sich wieder lebendig. „Die Muskelmasse hat deutlich zugenommen. Alle haben auch Veränderungen in der Funktion des Darms und der Blase.“ Es ist derzeit noch nicht erforscht, wie genau diese Stimulation hilft. Man schätzt, dass manche Signale noch immer die Verletzung des Rückenmarks überwinden können. Sie sind normalerweise aber nicht mehr stark genug, um eine Bewegung auszulösen.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Michaela Monschein
Patienten in neuer Therapie: Bewegung möglich (Foto: louisville.edu/kscirc)