Hamburg – Vier Monate nach der Bundestagswahl würden sich knapp zwei Drittel der Wähler erneut für die Parteien der Großen Koalition entscheiden. Im stern-RTL-Wahltrend wollen 41 Prozent der Wähler der Union ihre Stimmen geben, die damit im Vergleich zur Vorwoche 1 Punkt hinzu gewinnt. Wie in den zwei Wochen zuvor würden 23 Prozent bei der SPD ihr Kreuz machen. Zusammen können Union und SPD so 64 Prozent auf sich vereinigen.
Unverändert 10 Prozent der Wähler wollen für die Linke stimmen, ebenfalls 10 Prozent entfallen erneut auf die Grünen. Die nicht mehr im Bundestag vertretene FDP liegt weiter bei 5 Prozent. Die AfD fällt um 1 Punkt auf 4 Prozent – der Beitritt des früheren Industriepräsidenten Hans-Olaf Henkel,73, hat ihr keinen Schub gebracht. Für sonstige kleinere Parteien ergeben sich 7 Prozent.
Dass die SPD bislang nicht von ihrer Regierungsbeteiligung profitiert, erklärt Forsa-Chef Manfred Güllner damit, dass die Partei sich ja nicht geändert habe, nur weil sie nun mehrere Minister stelle. Dem Magazin stern sagte er, die SPD habe in den Gemeinden und Kommunen viel Vertrauen verloren, viele einstige Wähler seien bislang nicht zurückgekehrt. Bei der Bundestagswahl im vergangenen Herbst habe die SPD immer noch neun Millionen Stimmen weniger bekommen als 1998. Diese neun Millionen ordneten sich politisch überwiegend in der Mitte ein. Der Meinungsforscher zum stern: „Insofern ist es absolut richtig, wenn SPD-Chef Sigmar Gabriel die Partei jetzt mehr zur Mitte öffnen will. Damit könnte er seine Partei für diese Wähler wieder attraktiv machen.“
Einen guten Start bescheinigt ein Großteil der Deutschen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, 55. Sie hatte zuletzt mit dem Vorschlag für Schlagzeilen gesorgt, die Bundeswehr familienfreundlicher zu machen. In einer stern-Umfrage sagte fast jeder Zweite (48 Prozent), von der Leyen mache sich gut in ihrem neuen Job. 22 Prozent der Deutschen halten ihren Einstand für misslungen. 30 Prozent antworteten mit „weder/noch“ oder „weiß nicht“.
Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte vom 13. bis 17. Januar 2014 im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders RTL 2502 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei ± 2,5 Prozentpunkten.
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