Die Kinder auf den Philippinen dürfen nicht zur verlorenen Generation werden / Nach Nothilfe steht jetzt Bildung im Fokus der Kinderhilfsorganisation Plan

Hamburg – Die Zerstörungen durch Taifun Haiyan werden verheerende Auswirkungen auf die Zukunft Tausender philippinischer Kinder haben, wenn nicht rasch gehandelt wird. In manchen Regionen wurden über 80 Prozent der Schulen zerstört oder stark beschädigt, andere müssen längerfristig als Evakuierungs-Zentren genutzt werden. Nachdem die Taifun-Opfer im ersten Schritt mit Wasser, Lebensmitteln und Notunterkünften versorgt werden mussten, rückt für das Kinderhilfswerk Plan International fünf Wochen nach der Katastrophe zunehmend die Bildung in den Fokus. Dazu werden 100 Übergangsschulen eingerichtet und 6.000 Mädchen und Jungen im kommenden Monat mit Schul- und Schreibmaterial ausgestattet.

„Auf den Philippinen darf keine verlorene Generation heranwachsen“, sagt Maike Röttger, Geschäftsführerin von Plan International Deutschland. „Deshalb ist es wichtig, dass wir Übergangsschulen anbieten, für die Zeit, in der sich die Gemeinden wieder aufbauen. Wir müssen dafür sorgen, dass die Kinder so schnell wie möglich wieder lernen können.“

Plan hat bereits Kindesschutzmaßnahmen gestartet und sichere Räume für Kinder eingerichtet. Mädchen und Jungen können sich dort aufhalten, bekommen etwas zu essen und erhalten psychosoziale Betreuung. Geschulte Plan-Betreuer helfen ihnen bei der Traumabewältigung und schützen sie vor Missbrauch. Aufgrund früherer Erfahrungen nach Naturkatastrophen befürchtet Plan einen deutlichen Anstieg von Kinderhandel. Die Gefahr wird noch verstärkt, da Eltern und ältere Geschwister ihre zerstörten Dörfer häufig verlassen müssen, um in größeren Orten nach Arbeit zu suchen. Kleinere Kinder werden deshalb bei Verwandten oder Nachbarn zurückgelassen.

Nach einer umfassenden Lageeinschätzung in den betroffenen Gemeinden hat Plan einen Fünf-Jahres-Wiederaufbauplan aufgesetzt: Der unmittelbaren Nothilfe wird bald eine Übergangsphase, mit Konzentration auf Bildung, Kindesschutz und Einkommen schaffenden Maßnahmen, sowie ein anschließender Wiederaufbau folgen. Abschließend sollen die Gemeinden besser und widerstandsfähiger aufgestellt sein. Plan möchte mit seiner Arbeit mehr als 265.000 Menschen, darunter 105.000 Kinder, in den vier Provinzen Eastern und Western Samar, Leyte und Cebu, erreichen.

Plan ist seit 1961 auf den Philippinen tätig und nutzt Erfahrungen aus früheren Katastropheneinsätzen für seine Arbeit. 279 Mitarbeiter arbeiten mit über 40.000 Patenkindern und ihren Familien in sieben der ärmsten philippinischen Provinzen. Alle sieben Programmgebiete von Plan sind vom Taifun Haiyan betroffen. Die Nothilfe auf den Philippinen kann über den Nothilfe-Fonds von Plan International Deutschland unterstützt werden:

Plan International Deutschland e.V.

Bank für Sozialwirtschaft

Stichwort: Nothilfe Philippinen

Konto-Nr. 9444944 / BLZ 25120510