Lübeck gehört zu den zehn Städten in Deutschland, die bei einer vom ADAC beauftragten Prüfung innerstädtischer Brücken in diesem Jahr mit dabei sind. Die Hansestadt hat sich im November freiwillig diesem außerplanmäßigen Check unterzogen. Ausgewählt hat der ADAC die Betonbrücke am Sandberg (Travemünder Allee, Baujahr 1964) sowie zwei stählerne Querungen, die Hüxtertorbrücke, Baujahr 1899, und die Rehderbrücke von 1935. Bei der alle sechs Jahre stattfindenden Hauptprüfung im Jahr 2012, erhielt sie eine Gesamtnote von 2,9. Die Hüxtertorbrücke wurde bei der jüngsten Einfachprüfung (Rhythmus alle drei Jahre) etwas schlechter, mit 3,0 bewertet. Die Skala reicht bis 4,0. Wird bei der Schadensbewertung des Kriteriums Verkehrssicherheit dieser Wert erreicht, dann muss Verwaltung zwingend handeln.
Die Noten zeigen, dass sich beide Stahlbrücken zwar in einem schlechten Zustand befinden und Schäden ausgebessert werden müssen. Auch die Prüfungen des ADAC kommen zu dem Schluss, dass der Zustand der Brücken schlecht ist. Akuter Handlungsbedarf, etwa eine Sperrung der Brücken, sieht die Fachabteilung des Baudezernats aber nicht. Obwohl der Abschlussbericht des ADAC erst im Frühjahr 2014 vorgelegt werden soll, fordert der Verein mit Hauptsitz in München, für beide Stahlbrücken die Traglast deutlich einzuschränken. Da bei beiden Brücken die Schäden nicht zu einem Einsturz führen werden und die regelmäßigen Brückenprüfungen in Lübeck ebenfalls von einem unabhängigen, externen Ingenieurbüro vorgenommen werden, wird Bausenator Peter Boden, nach Abstimmung mit seinen Fachabteilungen, der Forderung des ADAC nicht folgen.
Senator Boden: „Die Hinweise des ADAC sind dennoch hilfreich, denn sie zeigen, dass bundesweit zu wenig Geld in den Unterhalt der kommunalen Infrastruktur fließt. Wir sind jetzt gefordert, mittelfristig eine gesonderte Finanzplanung für die Altstadtbrücken auf den Weg zu bringen, um den Verfall dieser Brücken zu stoppen“.
Der Zustand der vom ADAC überprüften und aller anderen Brücken ist in den fortgeschriebenen Brückenberichten nachzulesen, die sowohl der Kommunalpolitik als auch der Öffentlichkeit regelmäßig vorgelegt werden.
Presseamt Lübeck