München – Unternehmen könnten Millionen einsparen, indem Gerichtsprozesse bewusst vermieden und Rechtsstreits durch Mediationen einvernehmlich beigelegt werden. Zu dem Fazit kommt eine neue Studie des auf Konfliktmanagement spezialisierten Beratungsunternehmens Academicon http://academicon.net . Demnach spart eine erfolgreiche Vermittlung bei einem Streitwert von fünf Mio. Euro rund 80 Prozent der sonst üblich anfallenden Verfahrenskosten ein.
Angst vor Klauseln
Trotz der Vorteile einer Mediation lassen viele Unternehmen noch immer Schiedsgerichte in Streitigkeiten eingreifen – nicht zuletzt deshalb, um unerwünschte Öffentlichkeitswirkungen zu vermeiden. Laut dem ADR-Report 2013 bietet jedoch nicht das Schiedsverfahren, sondern die Mediation die größten Einsparpotenziale. Trotzdem hadern viele Rechtsabteilungen in den Unternehmen noch damit, die Mediationsklauseln im Sinne aller in die Verträge zu integrieren.
Branchenexperten führen diese Zurückhaltung in den meisten Fällen auf eine häufig fehlende Kostenoptimierung zurück. Ein weiterer Grund ist auch im aktuellen System der Vergütung von Rechtsanwälten zu sehen. Denn diese verdienen vor allem dann, wenn Streitigkeiten vor Gericht gehen. In der Folge empfehlen sie nicht selten früh Gerichtsprozesse und schenken der Mediation nur wenig Beachtung – zu Unrecht, wie der aktuelle Bericht klarstellt.
Streit online beilegen
Der Blick in die Zukunft zeigt den Experten nach in Richtung Online-Konfliktlösung. Bereits heute setzen viele junge Unternehmen wie zum Beispiel die eBay-Ausgründung Modria http://modria.com auf die Digitalisierung von Verhandlungen und spart damit Zeit- und Reisekosten. Aber auch die EU hat das Potenzial erkannt. Einer neuen Richtlinie nach müssen alle EU-Mitgliedsstaaten ab 2015 flächendeckend Online-Streitbeilegungssysteme ermöglichen.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Florian Fügemann
Gesetzesbücher: Mediation am Ende günstiger (Foto: pixelio.de, Tim Reckmann)