München – Allein in Deutschland sind in den vergangenen zwölf Monaten 14 Mio. User Opfer irgendeiner Form von Internetkriminalität geworden, weltweit sind jeden Tag über eine Mio. Nutzer betroffen. Das geht aus Symantecs http://symantec.de Norton Report 2013 hervor, für den das Unternehmen über 13.000 User in 24 Ländern befragen ließ. Damit scheinen die Opferzahlen laut Symantec sogar rückläufig – doch Cybercrime bleibt dennoch ein wachsender Milliardenmarkt. Denn der Schaden pro Angriff steigt, insgesamt verlieren Konsumenten also über 113 Mrd. Dollar pro Jahr.
Zudem steht zu befürchten, dass die Dunkelziffer gestiegen ist. „Viele bekommen beispielsweise von Drive-by-Downloads gar nichts mit“, erklärt Kurt Kirchberger, Sicherheitsexperte bei Symantec, im pressetext-Interview. Solche User würden sich bei Umfragen also nicht als Opfer sehen. Doch nicht nur immer ausgeklügeltere Angriffe geben Grund zur Sorge, sondern auch der Leichtsinn der Nutzer beispielsweise bei Smartphones. „Es ist ja nur ein Handy“, beschreibt Kirchberger die gängige Einstellung. Ergo bleiben die mobilen Computer oft ungeschützt.
Schon jeder Zweite war Opfer
Insgesamt war nach Symantec-Abschätzung inzwischen schon jeder zweite Erwachsene in den 24 erfassten Ländern – darunter China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die USA – selbst entweder von kriminellen Machenschaften wie Internet-Betrug oder von ebenso unerfreulichen Phänomenen wie Online-Belästigung oder Cyber-Bullying betroffen. Europa ist demnach etwas sicherer als der globale Schnitt, während unter den Digitale Natives schon zwei Drittel betroffen waren. „Gerade bei jüngeren Jahrgängen fehlt oft das Risikobewusstsein“, warnt Kirchberger. Ein Beispiel dafür ist die unvorsichtige Nutzung sozialer Netzwerke.
Indes scheint die Zahl der Angriffe abzunehmen. Innerhalb des vergangenen Jahres wurden jede Sekunde zwölf User zu Cyber-Opfern – zwar eine Menge, aber immerhin ein Drittel weniger als im Vorjahr. Kirchberger vermutet aber, dass das damit zusammenhängt, das Nutzer immer öfter lange brauchen, um sich eines Angriffs überhaupt bewusst zu werden. „Die Toolkits, um Exploits auszunutzen, und die dahinter stehende Schattenwirtschaft sind viel professioneller geworden“, erklärt der Symantec-Experte. Der Profit steigt jedenfalls, denn der Schaden pro Opfer beträgt nun fast 300 Dollar und damit um die Hälfte mehr als noch vor einem Jahr.
Mobiles Risiko
Der Norton Report 2013 zeigt einmal mehr auf, dass Anwender bei mobilen Geräten kein wirkliches Risikobewusstsein haben. So nutzt nur ein Drittel der User Antiviren-Software auf dem Smartphone, während 72 Prozent den PC wenigstens mit einer Gratis-Lösung schützen. Hoffnungen, dass sich das durch die warnenden Worte der Experten ändert, macht man sich bei Symantec aber nicht. „Es kommt erst zum Umdenken, wenn etwas passiert ist“, weiß Kirchberger. Das ist letztlich eine Parallele zum PC, wo mittlerweile einfach genug User auf die harte Tour gelernt haben, dass sie sich schützen müssen.
Dabei werden Smartphones und Tablets für Cyberkriminelle immer attraktiver. „Die Geräte sind zunehmend 24/7 mit Breitband online“, erklärt der Symantec-Experte. Damit steigt beispielsweise das Risiko, dass Hacker die Geräte für mobile Botnetze missbrauchen wollen. In Südkorea sind Kirchberger zufolge schon entsprechende Schädlinge aufgetaucht, das Phänomen werde sicher auf Europa überschwappen.
Details zum Norton Report 2013: http://go.symantec.com/Norton-report-2013
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Thomas Pichler
Smartphone: oft schlecht geschützt (Foto: flickr.com, Cheon Fong Liew)