Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zum Schulgesetzentwurf – Mitteilung der Ministerin Wende vom 11.9.2013 – Das neue Schulgesetz ist eine einzige auf Ideologien basierende Bevormundung der Eltern und Sc

Schleswig-Holstein bekommt ein neues Schulgesetz, das letztlich nur ein Ziel hat: die Einheitsschule. Mit diesem neuen Schulgesetz wird G9 am Gymnasium verboten, alle Regionalschulen werden in Ge-meinschaftsschulen zwangsumgewandelt, erst vor wenigen Jahren erfolgte Entscheidungen von Schulkonferenzen und Schulträgern werden rücksichtslos ignoriert. In den Gemeinschaftsschulen müssen alle Kinder „gemeinsam lernen“ – völlig unabhängig von ihren Leis-tungsmöglichkeiten bzw. Behinderungen (Inklusion) – Differenzierungen gibt es nicht mehr.

 

 

„Mit dem neuen Schulgesetz scheint Ministerin Wende die Entwicklungen und Erkenntnisse aus ande-ren Bundesländern komplett zu ignorieren. Obwohl in mehreren anderen Bundesländern G9 an Gym-nasien wieder zugelassen wird bzw. darüber heftig debattiert wird – wird G9 in SH mit dem neuen Schulgesetz nun grundsätzlich verboten. In Hessen beispielsweise ist ca. die Hälfte der Gymnasien wieder zu G9 zurückgekehrt. Erkenntnisse aus der aktuellen KESS-Studie 2013 aus Hamburg, wonach zwar die Abiturientenquote stieg – die Lernrückstände zwischen Abiturienten an Gemeinschaftsschulen und Gymnasien zum Teil aber bis zu drei Jahren betragen, bleiben unbeachtet. Quote statt Qualität – soll das zukünftig die Devi-se in SH sein?

 

http://www.hamburg.de/contentblob/4099630/data/studie-kess-13.pdf Dass für die Inklusion – und damit auch für das „Gemeinsame Lernen“ – laut GEW SH mindestens 1000 Lehrkräfte fehlen, bleibt auch unberücksichtigt.

http://bildungsklick.de/pm/88713/inklusion-ohne-mehr-lehrerstellen-zum-scheitern-verurteilt/

Deutschland hat die geringste Jugendarbeitslosigkeit innerhalb Europas – woraus ergibt sich die Not-wendigkeit für diesen gewaltigen Umbruch der Schullandschaft?“, sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzen-de des SHEV und Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt! heute in Plön.

„Die bis vor wenigen Jahren weltbekannte Qualität unseres Bildungssystems wird restlos verlorenge-hen. Als Germanistik-Professorin hat sich die Ministerin mit Themen wie „Wie die Welt lacht“, Titel eines ihrer Werke, auseinandergesetzt. In ihrem Lebenslauf finden wir aber keinen Hinweis auf eine fundierte Bildungsforschungsgrundlage, auf die sie bauen könnte. Woher nimmt sie die aggressive Energie, un-ser Schulsystem nachhaltig zu beschädigen? Es grenzt an gesellschafts- und bildungspolitischen Van-dalismus, was wir als – auch noch vom Kabinett abgenicktes – Regierungsvorhaben zur Kenntnis neh-men müssen. Dass im neuen Schulgesetz nunmehr die Begriffe „Bildung“ und „Erziehung“ abgeschafft werden sollen, scheint von daher nur konsequent. Wenn Ministerin Wende den Schulgesetzentwurf auf einen Dialogprozess zurückführt, der „bislang beispiellos“ sei – dann kann man dem nur zustimmen. Denn ein Dialog, an dem überwiegend Gleichgesinnte teilnehmen und damit das Ergebnis des Dialoges voraussehbar ist, ist tatsächlich beispiellos – der Begriff „100-Augen-Monolog“ wäre passender“, so Schulz-Evers abschließend.

Informationen zur Initiative G9-jetzt! und zur Volksinitiative „G9 für alle Gymnasien in SH“ finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

Astrid Schulz-Evers