Hamburg – Islamistische Assad-Gegner in Syrien bekommen auch Unterstützung aus Hamburg und Schleswig-Holstein. Nach Recherchen des NDR sind seit Beginn dieses Jahres allein aus Hamburg rund ein Dutzend junger Islamisten in das Bürgerkriegsland gereist, um sich direkt an den Kämpfen zu beteiligen oder dschihadistische Gruppen finanziell zu unterstützen. Sechs der Männer sind mittlerweile wieder nach Hamburg zurückgekehrt.
Der stellvertretende Hamburger Verfassungsschutzchef Torsten Voss sagte dem NDR, es handele sich bei den Unterstützern um Männer, die überwiegend zwischen 18 und 19 Jahre alt seien und die deutsche Staatsangehörigkeit hätten. Sie stammen nach Angaben des Verfassungsschutzes aus dem Umkreis der in Deutschland verbotenen „Hizb-u-Tahrir“, einer islamistischen Organisation, die auch vor Gewalt nicht zurückschreckt.
Aus Schleswig-Holstein sind nach Angaben des Kieler Verfassungsschutzes bereits mehrere Personen nach Syrien gereist, um in den Reihen der islamistischen Al-Nusra-Front gegen das Regime des syrischen Präsidenten Assad zu kämpfen. Weil die Organisation von den Vereinten Nationen als Terrorgruppe eingestuft ist, können Behörden die Ausreise von Unterstützern verhindern. In einigen Fällen wurden deshalb Reisepässe eingezogen.
Deutschlandweit sind nach Angaben von Verfassungsschützern bisher etwa 120 Personen nach Syrien gereist, die im Verdacht stehen, islamistische Gruppen zu unterstützen. Diese Zahl hatte sich in den vergangenen Monaten stark erhöht.
NDR Norddeutscher Rundfunk