Weißes Haus: klare Worte zu Chinas Hackern (Foto: jan37k, pixelio.de)

Weißes Haus fordert China zum Hacker-Stopp auf – Nationaler Sicherheitsberater warnt vor Belastung für Beziehungen

New York – Ein Vertreter des Weißen Hauses hat eine Rede bei der Asia Society http://asiasociety.org genutzt, um China relativ direkt zum Stopp seiner Hacker-Aktivitäten aufzufordern. Der nationale Sicherheitsberater Tom Donilon bezog sich dabei auf zuletzt immer lauter werdende Vorwürfe gezielter Cyberspionage gegen US-Unternehmen. „Die internationale Gemeinschaft kann es sich nicht leisten, solche Aktivitäten von irgendeinem Land zu tolerieren“, so Donilon. Er warnt, das Cyber-Security eine „wachsende Herausforderung für die Wirtschaftsbeziehungen“ zu China sind und fordert das Land unter anderem zu einem direkten Dialog über Verhaltensnormen im Internet auf.Weißes Haus: klare Worte zu Chinas Hackern (Foto: jan37k, pixelio.de)

Massig Angriffe

 

In den vergangenen Wochen haben China zugeschriebene Cyberangriffe hohe Wellen geschlagen, betroffen war beispielsweise die New York Times (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20130201010 ). Das Sicherheitsunternehmen Mandiant http://mandiant.com wiederum hat im Februar einen Bericht veröffentlicht, dem zufolge allein eine chinesische Hackergruppe genannt APT1 hunderte Terabyte an Daten von 141 großteils US-amerikanischen Unternehmen und Organisationen gestohlen habe.

Eben diese Problematik hat Donilon aufgegriffen und dabei klar gemacht, dass Cyberspionage nicht nur ein Problem der Regierung sei. „US-Unternehmen sprechen zunehmend über ihre großen Sorgen bezüglich des ausgereiften, gezielten Diebstahls vertraulicher Geschäftsdaten und proprietärer Technologien durch Cyber-Angriffe“, so der nationale Sicherheitsberater. Er betont auch, dass Präsident Obama in seiner Rede zur Lage der Nation klar gemacht hat, dass die USA gegen Cyber-Bedrohungen für die Wirtschaft vorgehen werden.

Klare Forderungen

Was das Problem des Cyber-Diebstahls betrifft, fordert Donilon drei Dinge von China. Erstens müsse die Dringlichkeit und das Ausmaß des Problems anerkannt werden und die damit verbundenen Risiken für internationalen Handel und Beziehungen sowie den Ruf der chinesischen Industrie. „Zweitens sollte Peking ernsthafte Schritte unternehmen, diese Aktivitäten zu untersuchen und zu unterbinden“, so Donilon. Letztlich solle sich China an einem konstruktiven, direkten Dialog beteiligen, um festzulegen, was akzeptable Verhaltensnormen im Cyberspace sind.

Ein Vorgehen gegen organisierte Cyberspionage ist freilich nicht nur im Interesse der USA. Erst im Februar hatte Kasperky http://kaspersky.de vor einem raffinierten Spion namens „MiniDuke“ gewarnt, der dutzende Regierungseinrichtungen und Behörden in 23 Ländern, darunter auch Deutschland, ausspioniert hat. Die Spyware zeigt auch, dass die Hintermänner nicht unbedingt aus China stammen müssen. Denn der Programmierstil und ein Hinweis im Code deuten laut Kaspersky-Experten darauf hin, dass MiniDuke auf „29A“ zurückgehen könnte – eine 2008 vermeintlich aufgelöste Gruppe, der unter anderem Tschechen, Spanier und Russen angehört haben.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Thomas Pichler
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