Düsseldorf/Hannover – Der Windanlagenbauer Nordex http://nordex.de hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Nettoverlust von insgesamt 94,4 Mio. Euro verbuchen müssen. Das ist beinahe eine Verdoppelung zum Jahr 2011, das die Hamburger mit einem Minus von 49,5 Mio. Euro abgeschlossen haben. Ursache für die roten Zahlen sind teure Produktionseinschnitte in Form von Strukturanpassungen in China und den USA. Die dadurch entstandenen Einmalaufwendungen betragen 57 Mio. Euro.
Auftragsvergabe in China erschwert Geschäft
„Das Geschäftsjahr 2012 ist durchaus im Rahmen der Erwartungen geblieben. Auf lange Sicht wird es jedoch schwierig. Nordex muss nun beweisen, dass sich die Profitabilität steigern lässt“, erklärt Holger Fechner, Analyst der Nord/LB http://nordlb.de , im Gespräch mit pressetext. Allein die Einstellung der Fertigung von Rotorblättern in China hat sich mit 6,5 Mio. Euro negativ auf das Ergebnis ausgewirkt. Im Jahr 2012 ist der Umsatz im Reich der Mitte gegenüber dem Jahr zuvor von 37,5 auf 14,8 Mio. Euro gepurzelt. Das ist ein satter Rückgang von über 60 Prozent. Auch in den USA haben die Umsätze abgenommen, jedoch bei weitem nicht so stark wie in China.
Analyst Fechner sieht den Hauptgrund des enttäuschenden China-Geschäfts und den damit verbundenen Rückzug vom dortigen Markt in der Vergabepraxis der staatlichen Behörden von Aufträgen, die heimische Unternehmen ganz klar bevorzugt. Das EBIT nach Einmalaufwendungen hat minus 61,1 Mio. Euro betragen. Ohne die Kosten des Konzernumbaus wäre Nordex beim operativen Ergebnis mit 14 Mio. Euro allerdings in die schwarzen Zahlen gekommen.
Vorstand mit optimistischem Ausblick
Der Gesamtumsatz ist um 17 Prozent auf knapp 1,1 Mrd. Euro gestiegen. Hauptgrund dafür ist Europa. Im Vergleich zu den Märkten China und USA ist das Geschäft hier sehr gut verlaufen. Die Auftragslage ist um 15 Prozent auf 1,27 Mrd. Euro nach oben gegangen. Für 2013 gibt sich das Management zuversichtlich und geht von Wachstum aus.
Die operative Umsatzrendite (EBIT-Marge) soll von zwei auf drei Prozent angehoben werden und der Umsatz auf 1,2 bis 1,3 Mrd. Euro anwachsen. Seit Jahren stöhnt der Konzern unter Überkapazitäten und Preisverfall.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Sebastian Köberl
Windrad: Der Konzern zieht sich aus China zurück (Foto: nordex.de)