Kiel (ots) – Überörtlich agierende Tätergruppe nach Einbrüchen in Haft – landesweites Bekämpfungskonzept gegen Wohnungseinbrüche zeigt erste Erfolge. Die Landespolizei Schleswig-Holstein reagiert seit dem 1. November 2012 mit einem direktionsübergreifenden Landeskonzept zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls unter Führung des Landespolizeiamtes und des Landeskriminalamtes auf den Anstieg der Einbrüche in Häuser und Wohnungen. Nun stellen sich erste Ermittlungserfolge ein, die Polizei nahm eine vierköpfige überörtlich agierende Tätergruppierung fest, die Beschuldigten befinden sich in Haft.
Die Polizeiführung des Landeskonzeptes beauftragte zu Beginn des Jahres die Bezirkskriminalinspektion Kiel mit der Sachbearbeitung und weiteren Ermittlungsführung dieses Verfahrens im Rahmen des landesweiten Konzeptes. Intensive Lageauswertungen des Landeskriminalamtes hatten den Verdacht auf die vierköpfige Gruppe aus dem Raum Neumünster mit Bezügen nach Hamburg gelenkt.
Das Kommissariat 2, zuständig für Serien, Banden und Rauschgiftkriminalität, nahm daraufhin mit vier Beamten die weiterführenden Ermittlungen auf. Schon bald bestätigte sich der Verdacht, dass die vier Tatverdächtigen im Großraum von Kiel Einbrüche begehen. Durch intensive polizeiliche Ermittlungen und dem Einsatz von Spezialeinheiten gelang es den Beamten am zurückliegenden Wochenende, die vier Personen in der Nacht von Freitag auf Samstag nach Einbrüchen in den Ortschaften Großharrie, Pohnsdorf und Postfeld im Kreis Plön widerstandslos festzunehmen. Bei der Durchsuchung der Männer und des genutzten Fahrzeuges fanden die Ermittler neben dem Diebesgut auch ein Messer, Pfefferspray und eine Sturmhaube. In enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Kiel sind die vier Täter vorläufig festgenommen und zur Kriminalpolizei Kiel gebracht worden.
Im Rahmen der weiterführenden Ermittlungen durchsuchten die Ermittler noch am Wochenende insgesamt acht Objekte der Beschuldigten. Dies führte zum Auffinden von weiteren Beweismitteln und umfangreichem Stehlgut, so dass nach bisherigem Stand dieser Gruppierung bereits acht Einbrüche zugeordnet werden. Bei den Festgenommenen handelt es sich um einen 64 Jahre alten Mann aus Neumünster, seine 35 Jahre und 31 Jahre alten Söhne, sowie einem 30 Jahre alten Mann aus Hamburg.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kiel sind die vier Männer noch am Sonntagabend der zuständigen Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Kiel vorgeführt worden. Diese folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft und erließ in allen Fällen Untersuchungshaftbefehle.
Innenminister Andreas Breitner hat den Erfolg der Landespolizei im Kampf gegen Wohnungseinbrüche organisierter Banden als ein Ergebnis intensiver Ermittlungsarbeit und kriminalistischer Beharrlichkeit gewürdigt. „Der Schlag gegen die Einbrecher zeigt, dass die Polizei ihre Schwerpunkte richtig setzt“, sagte Breitner.
Das Landespolizeiamt, das Landeskriminalamt und die acht Polizeidirektionen setzen sich zum Ziel, durch intensivierte Tatortarbeit, verbesserten Informationsfluss und zentraler Auswertung Tatserien von überörtlich, überregional oder sogar international agierenden Tätergruppierungen zu erkennen, diese den Gruppierungen zuzuordnen und mit dem täterorientierten Ansatz Ermittlungen gegen diese erkannten Strukturen zu führen. Dieser Ansatz führte nun zu dem erwünschten Ergebnis. Die Festnahmen der Täter verbessern die objektive Sicherheitslage und stärkten das Sicherheitsgefühl der Menschen und deren Vertrauen in die Polizei.“, so Andreas Breit-ner.
Aus allen bisher ausgewerteten Anzeigen und Berichten sind seit Beginn des Konzeptes 16 Ermittlungs- und Auswertekomplexe entstanden.
Jeder Komplex entspricht jeweils einer erkannten, mehr oder weniger organisiert handelnden, Tätergruppierung. 22 Festnahmen von überörtlich und überregional agierenden Männern im Alter von Anfang 20 bis 64 Jahren verschiedener Staatsangehörigkeiten sind die bisherigen Ergebnisse des täterorientierten Konzeptes. Hieraus resultierten 14 Vorführungen vor dem Haftrichter. Acht Beschuldigte befinden sich aktuell in Haft.
Die Gesamtzahl derzeit im Fokus der Auswertung und Ermittlung stehender Tatverdächtiger beläuft sich dabei auf 51. Aus den Ermittlungsverfahren ergeben sich für die Kriminalpolizei weitere umfangreiche Ermittlungsansätze, die möglicherweise zu weiteren Festnahmen führen.
Diese große Menge der Ermittlungskomplexe ist auf die engagierte Arbeit aller Beteilig-ten zurückzuführen. Die gute Vernetzung zwischen den Polizeidirektionen mit den ver-schiedensten kräfteintensiven Maßnahmen, wie zum Beispiel groß angelegte Verkehrskontrollen, sowie die erhöhte Sensibilität aller Polizeibeamten sowohl bei der Tatortaufnahme als auch im täglichen Streifendienst ist eine hervorragende Grundlage für die weitere Ermittlungsarbeit der Dienststellen.
Der Leitende Polizeidirektor Joachim Gutt würdigt die hohe Motivation der Polizeibeam-tinnen und Polizeibeamten: „Mein Dank gilt der bisherigen Arbeit der Schutz- und Kriminalpolizisten, die die Kontroll-, Anhalte- oder Ermittlungslast tragen. Derartige Festnahme- und Ermittlungserfolge sind nur durch hohes Engagement und Einsatzbe-reitschaft möglich, oft über den täglichen Dienst hinaus.“
Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Kiel, der Landespolizei Schleswig-Holstein und der Polizeidirektion Kiel