Naypyidaw – Thein Sein, der reformorientierte Präsident Burmas, hat seine erste Pressekonferenz vor lokalen Medien abgehalten. Dieses Ereignis gilt als Meilenstein nach Jahren der Geheimhaltung und der Zensur durch das frühere Militärregime. Der Präsident beantwortete rund 30 Fragen der lokalen Presse und von ausländischen Korrespondenten, schreibt der Guardian. Die Bandbreite der Themen reichte von Kämpfen mit ethnischen Rebellen im Norden bis hin zu Änderungen der militärisch ausgerichteten Verfassung.
Keine Angst vor Medien
Der 67 Jahre Thein Sein berichtete von seinem USA-Besuch. Am schwierigsten sei die Beantwortung der Fragen für die BBC Sendung HardTalk gewesen. Nach dem Überleben dieser Erfahrung habe er keine Angst mehr vor Treffen mit den Medien gehabt. Er habe auch Angst gehabt von den einheimischen Medien kritisiert zu werden, wenn er nach vielen Interviews im Ausland im eigenen Land nicht sprechen würde.
Der Präsident vermied es zu viel preiszugeben – auch als es um kritische Themen wie die Kämpfe im Kachin-Staat ging. In diesem Konflikt geht es darum, wie viel Autonomie die ethnischen Minderheiten in den Grenzregionen zugestanden wird. Von vielen wurde es als Zeichen der Schwäche der Regierung angesehen, dass seine 2011 ergangene Anordnung an die Armee, die Kämpfe zu beenden, ignoriert wurden.
Aktuelle Amtszeit im Fokus
Thein Sein wurde auch gefragt, ob er bei den Wahlen 2015 noch für eine zweite Perdiode als Präsident antreten würde. Er will sich aber auf seine derzeitige Amtszeit konzentrieren, so der Politiker. Auch wurde er gefragt, ob er es sich vorstellen könnte, dass die Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi, seine Mitstreiterin bei den Reformbemühungen, Teil der Regierung werden könnte. Das hängt allein von ihr ab, so Sein.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Michaela Monschein
Thein Sein: Journalistenfragen ab sofort erlaubt (Foto: Y. Htun, AP)