US-Army: hohes Brustkrebsrisiko beim Militär (Foto: pixelio.de, D. Schelpe)

US-Soldaten tragen gestiegenes Brustkrebsrisiko – Gefährdung bei Frauen um bis zu 40 Prozent höher als bei Zivilistinnen

Washington/Hohenbrunn – Soldatinnen und Soldaten des US-Militärs haben ein erhöhtes Risiko an Brustkrebs. Das hat eine US-Studie des Walter-Reed-Militärkrankenhauses in Washington http://nlm.nih.gov ergeben. Während sie grundsätzlich weniger von anderen Krebsarten betroffen sind als die zivile Bevölkerung, ist Brustkrebs eine alarmierende Krankheit unter den Truppen. Die Gründe dafür sind bislang unbekannt. Brustkrebs bei Frauen im Militär soll um 20 bis 40 Prozent höher sein als bei Zivilistinnen. Doch nicht nur weibliche, sondern auch männliche Truppenmitglieder sind vermehrt von der Erkrankung betroffen.US-Army: hohes Brustkrebsrisiko beim Militär (Foto: pixelio.de, D. Schelpe)

 

Schädliche Substanzen und Bestrahlung

 

„Die Ursachen für ein erhöhtes Brustkrebsrisiko für Personen, die beim Militär arbeiten, lassen sich nicht verallgemeinern, da es selten einzelne Ursachen für diese Erkrankung gibt. Häufig spielen mehrere Faktoren zusammen“, erklärt Renate Haidinger, Vorsitzende und Gründerin des Brustkrebsvereins Deutschland http://brustkrebsdeutschland.de , im Interview mit pressetext. „Das Militär kann aber schädlichen Substanzen oder Strahlen ausgesetzt sein, die das Risiko erhöhen können“, führt sie aus.

Der Hauptrisikoträger seien jedoch Fälle von Brust- oder Eierstockkrebs in der Familie, die weiter vererbt werden können. „Es gibt Hinweise, jedoch keine Belege dafür, dass der Schichtdienst auch ein Faktor für Brustkrebs darstellen kann, da Menschen in diesem Fall keinen Tag-Nacht-Rhythmus haben“, sagt Haidinger. Das hinge mit der Melatoninbildung im Körper zusammen, die mithilfe von Dunkelheit und Schlaf produziert wird und in diesem Bezug jedoch fehlt.

Psychischer Stress erhöht Risiko nicht

Psychische Faktoren wie ein erhöhter Stress-Level als Auslöser lassen sich jedoch ausschließen. „Es gab Untersuchungen von depressiven Menschen auf ein erhöhtes Krebsrisiko, die jedoch keine Nachweise brachten“, so die Expertin. Die Rate an krebserkrankten vermehrt gestressten Menschen sei dabei nicht höher. Allgemein sei ein Prozent der Männer von Brustkrebs betroffen. Der Trend zu einer Steigerung sei, wenn überhaupt, nur durch ein höheres Körpergewicht möglich.

„Auch Männer entwickeln vor der Pubertät Brustdrüsen. Diese werden jedoch durch die Testosteronbildung wieder gestoppt“, so Haidinger.

Dass Menschen im Militärdienst von anderen Krebsformen vermehrt verschont bleiben, hängt möglicherweise damit zusammen, dass diese insgesamt fitter und viel in Bewegung sind. Körperliche Aktivität sei eine gute Präventionsmaßnahme für viele Krankheiten. Allerdings müsste dies auch das Risiko für Brustkrebs senken.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Andreea Iosa
US-Army: hohes Brustkrebsrisiko beim Militär (Foto: pixelio.de, D. Schelpe)