Armband: identifiziert künftig Träger (Foto: pixelio.de, LD)

Armband kann Passwort ersetzen – Messung des elektrischen Widerstands identifiziert User

Hanover – Informatiker des Darthmouth College http://dartmouth.edu haben ein biometrisches Armband entwickelt, das die passive Identifikation seiner Träger ermöglicht. Durch Messung des elektrischen Widerstandes des Körpers können User von Computern, Mobiltelefonen und anderen Systemen zweifelsfrei erkannt werden. Vor allem im medizinischen Bereich soll das Hightech-Schmuckstück zum Einsatz kommen, zur Absicherung von medizinischen Implantaten gegen Hacker oder zur Anmeldung von Patienten an Messgeräten. Der Haken beim sogenannten Bioimpedanzverfahren ist, dass eine Änderung des Verhältnisses zwischen Muskeln, Fett und Wasser die Identifikation verhindern kann.Armband: identifiziert künftig Träger (Foto: pixelio.de, LD)

 

„Die Beispiele gehackter Insulinpumpen oder Herzschrittmacher zeigen, dass auch im medizinischen Bereich Bedarf nach neuen und besseren Sicherheitskonzepten besteht“, so Wolfgang Altendorfer von IKARUS Security Software http://ikarus.at gegenüber pressetext. „Der Ansatz der biometrischen Authentifizierung ist interessant, hat aber seine eigenen Schwachstellen, wie erst kürzlich ein Forscherteam am Beispiel des überlisteten Iris-Scanners bewies. Wahrscheinlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Schwachstellen des biometrischen Armbandes entdeckt werden.“ Ein gangbarer Weg wäre nach Meinung des Experten vielleicht die Nutzung von Vorlieben der User, beispielsweise durch die Eingabe von Abfolgen von Farben oder Formen.

 

Keine Diäten erlaubt

Das Armband verfügt an seiner Innenseite über acht Elektroden. Zwei davon schicken einen schwachen Wechselstrom durch das Handgelenk, die anderen sechs messen, wie sich die Bioimpedanz auf die gemessene Spannung auswirkt. Der elektrische Widerstand durch Knochen, Muskeln, Fett und Blutgefäße verleiht jedem Menschen eine einzigartige Signatur, die vom Armband erfasst werden kann. So können elektronische Geräte aller Art armbandtragende User stets identifizieren. Allerdings müssten Nutzer bei jeder stärkeren Gewichtsveränderung die Einstellungen nachjustieren.

Die Erfinder haben hauptsächlich an verbesserten Schutzmechanismen für medizinisches Gerät wie Herzschrittmacher und Insulinpumpen gedacht. Erst im vergangenen Jahr hat ein Hacker demonstriert, wie eine Insulinpumpe gehackt und dazu gebracht werden kann, eine tödliche Dosis des Medikaments zu verabreichen (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20120412002/ ). Durch das Elektroden-Armband könnten solche Angriffe in Zukunft deutlich erschwert werden. Das Armband ist als Dauer-Accessoire gedacht. User sollen es ständig tragen und als eine Art Master-Password für alle Geräte verwenden. Auch für die zentrale elektronische Erfassung und Verarbeitung von Patientendaten könnte die einfach zugängliche biometrische Identifikation einen Fortschritt bedeuten.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Markus Keßler
Armband: identifiziert künftig Träger (Foto: pixelio.de, LD)