New York/Detroit/Duisburg – Der amerikanische Autobauer Ford http://ford.com ruft 11.500 Fahrzeuge des Modells Escape umgehend zurück. Durch eine womöglich undichte Benzinleitung könnte Treibstoff in den Motorraum eindringen und den Wagen in Brand stecken. „Es ist extrem wichtig, dass die betroffenen Kunden diesen Aufruf nicht ignorieren und umgehend ihren Händler kontaktieren“, unterstreicht Ford-Sicherheitsbeauftragter Ray Nevis den Ernst der Lage. Das Modell ist vor allem auf dem US-Markt verkauft worden.
Bislang kein Personenschaden
„Mit 11.500 Fahrzeugen handelt es sich dabei um eine relativ überschaubare Rückholaktion. Trotzdem ist es essenziell, dass man schnell reagiert. Ford hat das getan und die potenzielle Gefahr gleich öffentlich kommuniziert“, erklärt Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen http://www.uni-due.de im Interview mit pressetext. Somit können nicht nur gravierende Zwischenfälle, sondern auch Imageschäden durch mögliche Vertuschungsvorwürfe verhindert werden, so der Experte weiter.
Die Autos von dem fehlerhaften SUV-Modell mit dem 1,6-Liter-Motor sind allesamt 2012 vom Band gelaufen und demnach erst seit wenigen Wochen im Handel. Der Konzern fordert die Besitzer des Escape dazu auf, ihr Auto sofort abzustellen, es in die nächste Fachwerkstatt abschleppen und das fehlerhafte Teil auswechseln zu lassen. Die betroffenen Kunden sollen unverzüglich mit ihrem Ford-Händler Kontakt aufzunehmen. Der Escape mit einem 2,0- und 2,5-Liter-Motor seien nicht betroffen, so heißt es aus Detroit. Bis dato sind keine Fälle mit Personenschäden bekannt.
Weitere Rückholaktionen möglich
Nach den Krisenjahren für die gesamte Branche hat sich der Auto-Riese wieder erholt. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres verkaufte er in den USA rund 1,14 Mio. Fahrzeuge. Das entspricht einem Plus von 6,6 Prozent. Hinter General Motors rangiert der Konzern mit dem weißen Schriftzug auf blauem Hintergrund auf Platz zwei mit circa 16 Prozent. Die undichte Benzinleitung kommt somit zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Dass langfristige Imageprobleme damit verbunden sind, glaubt Dudenhöffer allerdings nicht.
Doch aktuell untersucht die US-Behörde für Straßensicherheit eine Reihe von Unfällen mit älteren Escape-Modellen, die Ford gemeinsam mit seiner Tochter Mazda zwischen 2001 und 2004 gefertigt hat. Ein defektes Gaspedal soll dafür verantwortlich sein. Mögliche weitere Rückrufaktionen sowie Schadensersatzforderungen stehen im Raum.
Laut Dudenhöffer wird es in der Automobilbranche auch in Zukunft zu Rückrufaktionen kommen. Als Hauptgrund dafür sieht er die hohe und steigende Komplexität der produzierten Fahrzeuge. Wichtig ist es, dass die Autobauer ihr Qualitätsmanagement weiter verbessern, damit die Anzahl dieser gravierenden Mängel beherrschbar wird. Ganz ausschließen kann man solche Fehler allerdings nie, so der Experte.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Sebastian Köberl
Escape-Modell: Defekte Benzinleitung sorgt für Gefahr (Foto: ford.com)