Washington/Davis/Berlin – Salmonellen, Listerien, Campylobacter und Co sagt die USA künftig mit einer Gendatenbank den Kampf an. Binnen fünf Jahren sollen die Genome von 100.000 aus der Nahrung stammenden Krankheitserreger sequenziert und die Ergebnisse öffentlich verfügbar gemacht werden, gab die Food and Drug Administration http://fda.gov soeben bekannt. Möglich ist diese Maßnahme, die eine schnellere Identifikation und Reaktion bei Lebensmittelseuchen ermöglichen soll, durch die Beschleunigung und Verbilligung der Sequenzierung.
EHEC verhindern
Jedes Jahr erkrankt jeder sechste US-Bürger aufgrund eines Erregers, den er sich über die Nahrung eingehandelt hat, 3.000 sterben daran. Das „100k Genome Project“ http://bit.ly/OCeQnV , das in Zusammenarbeit mit der University of California in Davis gestartet wurde, soll die Prävention und Behandlung verbessern. Just den Fall des E. coli O104:H4-Ausbruchs in Europa („EHEC“) nennen die Forscher als Beispiel dafür, warum eine bessere Dokumentation der Erreger und eine schnellere Auffindung ihres Ursprungs nötig ist.
Bestimmung binnen Stunden
Was den Forschern vorschwebt: Die Zeit, die zwischen der Testentnahme und der fertigen Genanalyse eines Erregerkeims oder -virus vergeht, soll dramatisch verkürzt werden. Dauert dieser Vorgang bisher rund eine Woche, kann dies künftig binnen Tagen oder sogar Stunden erfolgen, was in Folge auch schnellere Reaktionen ermöglichen kann. Zunächst werden deshalb nun die gängigsten in der Nahrung enthaltenen Bakterien wie Salmonellen, E. coli oder Listerien verzeichnet, später auch Noviviren oder Parasiten wie etwa Kryptosporiden.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Johannes Pernsteiner
Listerien in Petrischale: Bestimmung künftig flotter (Foto: Flickr/Reading)