Zwei Lübecker Täter versuchten am Samstagmorgen, den 07.07.2012, um kurz nach ein Uhr an Bord des Hafenrundfahrtschiffes „ Marittima“ in Travemünde mehrer Stangen Zigaretten zu entwenden. Einer der beiden konnte erst nach einer gefährlichen Flucht über die Trave gerettet, gestellt und überführt werden.
Ein aufmerksamer Zeuge teilte der Polizei um 01.08 Uhr mit, dass ein helles Ruderboot am Heck des MS Marittima“ anlegte und eine Person an Bord kletterte.
Als die Polizei kurz darauf am Tatort erschien, konnten sie einen 27-jährigen Lübecker an Bord ausfindig machen und stellen. Bei der Festnahme konnten sie auch noch eine zweite Person im Bereich des Achtersalons erkennen. Daraufhin wurde ein Polizeihund angefordert. Dieser brauchte nicht lange zu schnüffeln und konnte den zweiten Täter schnell aufspüren. Der zweite Täter hing an der Außenkante des Schiffes und ließ sich, als er entdeckt wurde, ins Wasser fallen. Der ebenfalls 27-jähige Lübecker schwamm in Richtung Fahrwasser. Zeitgleich lief aber auch eine Ro/Ro Fähre vom Skandinavienkai aus. Trotz lauter Zurufe und Warnungen schwamm der 27-jährige weiter in Richtung Fahrwassermitte. Es bestand für den Schwimmer Lebensgefahr, da er in den Sog der Fähre geraten könnte.
Zwei Beamte der Wasserschutzpolizei besetzten daraufhin das Ruderboot, mit dem die Täter gekommen waren, und ruderten dem fliehenden Täter hinterher. Sie konnten ihn rechtzeitig erreichen und sich zwischen ihm und der Fähre positionieren. Erst nachdem ihn die Kräfte verließen, entschloss er sich, sich den Weisungen der Beamten anzuschließen und hielt sich zumindest am Ruderboot fest. Als sie gemeinsam das Ufer erreichten, war der 27-jährige völlig entkräftet.
Eine anschließende Überprüfung an Bord der „ Marittima“ ergab dann, dass die beiden bereits 9 Kartons a 50 Stangen Zigaretten sowie diverse Spirituosen zum Abtransport bereitgestellt hatten. Einer der Täter kannte sich auf dem Schiff auch gut aus – schließlich hatte er dort mal gearbeitet.
Die Wasserschutzpolizei Travemüde hat gegen beiden Täter ein Strafverfahren eingeleitet.
Wasserschutzpolizeirevier Lübeck – Travemünde