GEDO zieht Schlussstrich unter Kieler Rathausgalerie

Nach sieben Jahren Planungsarbeit hat die GEDO Grundstücksentwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft am Mittwoch, 14. Juni 2012, einen Schlussstrich unter das Projekt „Rathausgalerie“ in der Kieler Innenstadt gezogen. GEDO-Geschäftsführer Martin Friedrich bedauerte den Schritt, aber die fehlende Bereitschaft einiger Grundstückseigentümer hätte keine andere Wahl gelassen. Kiels Bürgermeister Peter Todeskino ist „traurig“ über diese Entscheidung, denn die Kombination aus Shopping-Center, Wohnen und Parken hätten wichtige Impulse gebracht, vor allem in der mittleren Holstenstraße.

 

180 Millionen Euro wären für die Rathausgalerie in Kiel investiert worden, rechnet GEDO-Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Lorenz Friedrich vor. 23.000 Quadratmeter Verkaufsfläche wären zwischen Asmus-Bremer-Platz, Holstenstraße, Schevenbrücke und Waisenhofparkplatz entstanden: „Wir wären wirklich gerne nach Kiel gekommen. Wir glauben an diesen Standort.“ Aber auch nach jahrelangen Verhandlungen und dem Moratorium, in der die Entwicklung in der nördlichen Innenstadt abgewartet werden musste, sei es nicht gelungen, alle Grundstückseigentümer zu überzeugen. Dr. Lorenz Friedrich: „Keine Ahnung, woran es gelegen hat. Wir haben noch nicht mal wirklich über den Preis verhandelt.“

 

„Ich bin sehr traurig, dass dieses Projekt nicht funktioniert“, sagte Bürgermeister Todeskino. Die Stadt habe alles unternommen, um die mittlere Innenstadt zu stärken. Der damalige Oberbürgermeister Torsten Albig habe sogar in Einzelgesprächen versucht, Eigentümer zum Mitmachen zu bewegen. „Schon der PACT-Prozess hat gezeigt, dass die Entwicklung der Innenstadt auch an der Mitwirkung der Eigentümer und der Kaufleute hängt“, so Peter Todeskino.

Für Kiels Stadtplanung bedeute die nachvollziehbare Entscheidung GEDOs einen Rückschlag, sagt der Bürgermeister. Stadtplanungsamtsleiter Florian Gosmann betont, dass dieses Projekt nicht an mangelnder Nachfrage, sondern an den fehlenden Flächen gescheitert ist: „Unternehmen wollen nach Kiel. Es muss nur der nötige Platz für sie her!“ Peter Todeskino trauert nicht nur dem Einkaufszentrum, sondern auch dem geplanten Wohnanteil und den Parkplätzen hinterher: „Das hätte zu einer spürbaren Vergrößerung der Innenstadtbevölkerung geführt. Und es wären viele Stellplätze entstanden, darunter auch eine Tiefgarage unter dem Rathausplatz, die zum Beispiel für das Opernhaus von großer Bedeutung gewesen wäre.“

Bürgermeister Todeskino kündigte an, den Entwicklungsprozess in diesem Bereich wieder aufzunehmen. „Wir richten den Blick nach vorne, um Kiels Position – auch in der Konkurrenz zu Entwicklungen im Umland – weiter zu stärken. Unser Ziel bleibt eine noch stärkere Innenstadt. Unser Rahmenkonzept Innenstadt ist dafür der richtige Leitfaden.“

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