Chicago/Tutzing – Chinesen gehören zu der schnellst wachsenden Gruppe internationaler Käufer von US-Besitztümern. Dies geht aus einem kürzlich vom Nationalen Grundstückmakler-Verband (NAR) http://realtor.org veröffentlichten Bericht hervor. Demnach rangieren China und Hong Kong mittlerweile auf Rang zwei unter den umtriebigsten ausländischen Immobilienkäufern. Nur Kanadier kaufen mehr US-Eigentum. In den vergangenen zwölf Monaten bis März 2012 haben finanzstarke Chinesen insgesamt neun Mrd. Dollar für amerikanische Immobilien ausgegeben.
„Ein wesentlicher Grund für die große Investitionsbereitschaft reicher Chinesen sind zweifellos die in China vorherrschenden unsicheren Umstände für Geldanlagen, erklärt Ming Huang, Unternehmensberaterin von China German Business Office http://china-german-business-office.com , im Interview mit pressetext.
Organisierte Shopping-Touren
Das Kaufvolumen von neun Mrd. Dollar bedeutet im Vergleich zu den vorangegangenen zwölf Monaten einen Anstieg von 23 Prozent. Im Vergleich zu 2010, wo rund 4,8 Mrd. Dollar ausgegeben wurden, ist es sogar ein Anwachsen um 88 Prozent. „Grundstücksmakler sehen chinesische Käufer mittlerweile als sehr lukrativen und erstrebenswerten Markt an“, sagt dazu NRA-Managing Direcor Jed Smith.
Auf dem amerikanischen Grundstücks- und Immobilienmarkt werden jährlich 928 Mrd. Dollar umgesetzt. Der chinesische Anteil daran erscheint niedrig, doch die Anzahl der Käufer aus Fernost zeigt stark nach oben. „Vor fünf Jahren hat noch niemand von chinesischen Käufern gesprochen, doch jetzt gehören organisierte Touren zu angebotenen Liegenschaften in New York zum täglichen Geschäft, sagt Pamela Liebman von der Maklerfirma The Corcoran Group http://corcoran.com . Man rekrutiere nun auch verstärkt Mandarin sprechende Agenten, heißt es.
Geschäftsleute schielen auf Green Card
Chinesischen Investoren ist es in ihrer Heimat nicht möglich, Grundstücke zu erweben. Lediglich ein Kauf von Mietrechten über einen maximalen Zeitraum von 70 Jahren erlaubt die chinesische Gesetzeslage. „Neben den schlechten Investitionsvoraussetzungen in China sind es vor allem auch die günstigen Immobilenpreise in den USA, die den Kauf von Grundstücken für Chinesen besonders interessant machen“, analysiert Huang.
Jeder Ausländer, der eine halbe Mio. Dollar in den USA investiert und zudem mindestens zehn Jobs schafft, erhält eine Green Card. Im Jahr 2011 machten noch 2.408 Chinesen von dieser Möglichkeit Gebrauch, während es allein im ersten Quartal bereits 1.675 waren. Abgesehen von geschäftlichen Investitionen gibt es auch viele Chinesen, die in die USA übersiedeln, ihre Kinder in amerikanische Schulen oder einfach ihr Geld sicher parken wollen.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Sebastian Köberl
New York: Chinesen kaufen kräftig ein (Foto: pixelio.de, Rainer Sturm)