London – Niger in Westafrika ist laut Save the Children http://savethechildren.org.uk der schlimmste Ort auf der Welt, um ein Kind auf die Welt zu bringen. Die Organisation hat einen jährlichen Index veröffentlicht, der die Bedingungen für Mütter in 165 Ländern auf der ganzen Welt vergleicht. Dabei wird eine Reihe von Faktoren wie Gesundheit, Ausbildung, ökonomischer Status und Ernährung berücksichtigt. Niger ist von einer regionalen Ernährungskrise stark betroffen und löst Afghanistan am unteren Ende des Indexes ab.
Pflegepersonal hilft
Das Sofortmaßnahmen íhren Nutzen haben, zeigen Vergleichsdaten. Nach zwei Jahren am Ende der Liste, ist Afghanistan um eine Position nach oben gerückt. Das ist vor allem auf den verstärkten Einsatz von Pflegepersonal zurückzuführen. In diesem Jahr macht Niger die Bedeutung der Ernährung sichtbar. Save the Children betont, dass die sich in der Sahelzone entwickelnde Ernährungskrise das Leben von bis zu einer Mio. Jugendlichen bedroht.
Chronische Unterernährung führt zu Müttern, die in ihrer Kindheit selbst in der Entwicklung eingeschränkt wurden. Sie bekommen untergewichtige und gefährdete Kinder. Die Organisation warnt, dass eine Mutter, die verarmt, überarbeitet, schlecht ausgebildet und nicht gesund ist, wahrscheinlich auch für ihr Kind nicht entsprechend sorgen kann und dass das großteils irreversible Folgen haben wird.
Gesunde Mütter wichtig
Laut Brendan Cox von Save the Children muss das Problem der Mangelernährung unbedingt weltweit bekämpft werden. „Es muss Projekte für Mütter und Kinder geben, die ihre Gesundheit und ihr Überleben sicherstellen.“ Die Organisation geht davon aus, dass Maßnahmen, die sich auf die ersten 1.000 Tage im Leben eines Kindes konzentrieren, dabei helfen könnten, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.
Martin Plaut, Afrika-Experte der BBC, betont, dass diese Studie zeige, dass Reichtum nicht das einzige Kriterium für die Position eines Landes in der Bewertung ist. Arme Länder wie Malawi haben viel besser abgeschnitten als erwartet. Dafür ist entscheidend, dass die Kinder bereits eine Stunde nach der Geburt gestillt werden und, dass die Mütter sie bis zu zwei Jahre lang weiter stillen.
In Nepal, Pakistan und Mali wurden Tausende Beraterinnen und Berater ausgebildet. Als Folge hat das Stillen zugenommen und die Anzahl der unterernährten Kinder ist drastisch gesunken. Laut Save the Children finden Mütter in Norwegen die besten Bedingungen vor. Großbritannien steht auf diesem Index an zehnter Stelle.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Michaela Monschein
Kleinkind: Unterernährung bleibt großes Problem (Foto: pixelio.de, D. Schütz)