Seattle – Der Intenet-Handelskonzern Amazon erweitert sein noch junges Video-Streaming-Angebot „Amazon Instant Video“ durch Nutzer-generierte Inhalte. Ab sofort können Ideen für Kinder- oder Comedyserien eingereicht werden (siehe: http://bit.ly/IVWbCE ). Die Produktionssparte Amazon-Studio wählt monatlich ein Konzept aus, das dann weiterentwickelt wird. Ist die Idee so vielversprechend, dass erste Episoden produziert und beim Amazon-Videodienst ausgestrahlt werden, erhält der Ideengeber 55.000 Dollar und bis zu fünf Prozent Beteiligung am Verkauf von Fan-Artikeln. Zusätzlich winken laut Amazon unspezifizierte Boni und Lizenzzahlungen.
„Hierbei könnte es sich auch um eine ausgeklügelte Werbestrategie handeln, um User auf die Seite zu bekommen. Wenn es tatsächlich ein ernsthafter Versuch sein sollte, im Video-Geschäft mitmischen zu wollen, wird es aber schwierig, selbst mit guten Ideen. Filmproduktion ist weit weg vom Amazon-Kerngeschäft. Der Erfolg mit dem Kindle im Hardware-Business spricht zwar für den Online-Händler, das funktioniert aber sicher nicht jedes Mal. Neues zu versuchen, lohnt sich aber auch, wenn nur eine von zehn Ideen aufgeht“, so Unternehmensberater Bernd Höhne http://jobdot.de gegenüber pressetext.
Fertiges Drehbuch
Um am Amazon Ideen-Wettstreit teilnehmen zu können, ist ein komplettes Drehbuch für einen Pilotfilm erforderlich. Die Folgen in der Kategorie Kinderserien sollen entweder elf oder 22 Minuten lang sein und sich an ein Publikum zwischen zwei und 14 Jahren wenden. Bei den Sendungen für kleinere Themen wird auf erzieherisch sinnvolle Inhalte wertgelegt. Comedy-Einsendungen müssen sich an der Standard-Länge 22 Minuten orientieren. In beiden Sparten sucht Amazon nach intelligenten, charaktergetriebenen Formaten. Ob die Serien auf Animationen, echte Schauspieler oder beides setzen, ist nicht relevant.
Ideen können entweder öffentlich oder privat hochgeladen werden. Nach der Einsendung beginnt die 45-tägige Bewertungsfrist. Schafft es ein Konzept in die Produktion, sollen sich für die Schöpfer zusätzlich zum ausgeschriebenen Preisgeld bezahlte Jobs wie Regieaufgaben ergeben. Auch Ideen, die nicht aufgegriffen werden, können auf der Webseite belassen werden, um zusätzliches Feedback von der Community zu erhalten. Einsendungen für Filme nimmt Amazon-Studio schon seit Ende 2010 entgegen. Derzeit werden 15 Projekte entwickelt, es wurden schon über 7.000 Drehbücher eingeschickt.
Angebot ausbauen
Amazon bietet schon seit längerer Zeit eine Auswahl an Streaming-Angeboten an. Allerdings ist dieser Markt derzeit heiß umkämpft und die Konkurrenz hat größere Angebote als Amazon. Anbieter wie Hulu haben zudem begonnen, eigene Sendungen zu produzieren, um Kunden ein Alleinstellungsmerkmal bieten zu können. Im Gegensatz zu den Profis, die bei der Konkurrenz meist die Kreativarbeit erledigen, setzt Amazon auf die Community. „Die Amazon-Studios wollen neue Talente entdecken und Sendungen produzieren, die das Publikum lieben wird“, sagt Amazon-Studio-Chef Roy Price. Billiger ist dieser Ansatz auch.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Markus Keßler
Kinderprogramm: Amazon zahlt für neue Ideen (Foto: pixelio.de, fa.sommaruga)