Töchterle, Geoghegan-Quinn

EU will Forschungsgelder deutlich erhöhen – „Horizon 2020“ für weniger Bürokratie und mehr Wirtschaftswachstum

Wien – „Die Europäische Union droht gegenüber Ländern wie den USA, Japan oder China zurückzufallen“, sagt EU-Forschungskommissarin Maire Geoghegan-Quinn http://bit.ly/97sVQg heute, Dienstag, im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien gegenüber pressetext. Abhilfe soll das neue EU-Forschungsprogramm „Horizon 2020“ bringen, das die Fördermittel von 2014 bis 2020 auf rund 80 Mrd. Euro steigern und bürokratische Hürden verringern soll. Österreich erhält für die Ausgaben von 2,8 Prozent am BIP Lob von der EU-Politikerin.Töchterle, Geoghegan-Quinn

Kulturraum nicht vergessen

 

Die EU verhandelt derzeit ihr Budget für die Jahre 2014 bis 2020. „Nach Landwirtschaft und Infrastruktur nimmt Forschung und Entwicklung den bei weitem kleinsten Bereich ein, für die Zukunft des Kontinents aber den entscheidenden“, ist Geoghegan-Quinn überzeugt. Sie ersucht darum die Mitgliedsstaaten, Ausgaben in diesem Bereich trotz Sparbudgets nicht zurückzufahren. „Finanzielle Stabilität muss Hand in Hand gehen mit wirtschaftlichem Wachstum durch Forschung und Entwicklung“, unterstreicht die Irin im Gespräch mit pressetext.

„Horizon 2020“ ist der Nachfolger des mit 50,5 Mrd. Euro weltweit größten siebten EU-Forschungsprogramms und soll neben mehr Fördergeld auch für weniger bürokratische Hürden sorgen. „Das war eine der Hauptkritik am bisherigen Programm und wird definitiv erleichtert“, verspricht die EU-Forschungskommissarin. Auch wenn es primär um mehr Wachstum und Jobs gehe, dürfe auf den „Kulturraum Europa samt seiner Grundlagenforschung als Basis unseres Zusammenlebens“ nicht vergessen werden.

Anreize für Unternehmen

Im Rahmen des Europäischen Forschungsrates waren österreichische Institutionen seit 2007 auch sehr erfolgreich, bemerkt die EU-Forschungskommissarin. Mit 68 erworbenen „Grants“ und 77 Mio. Euro Förderungen liege die Alpenrepublik auf Platz neun der EU-27. „Das Programm mit den drei Säulen Wissenschaft, Marktführerschaft und Gesellschaft umfasst erstmals diese gesamte Bandbreite unter einem Förderdach“, betont Geoghegan-Quinn.

„Wir wollen weiter Richtung Forschungsspitze in Europa gehen“, sagt der österreichische Wissenschaftsminister Karl-Heinz Töchterle http://bmwf.gv.at . Da Österreichs Forschung und Entwicklung im internationalen Vergleich nur wenig von privater Seite gefördert wird, solle es dazu spezielle Anreize für Unternehmen geben. Die Alpenrepublik will sich in Europa vor allem bei Themen der dritten Säule wie etwa Altersforschung oder Mobilität einbringen. Die heimischen Forscher sind international viel besser als bekannt, unterstreicht Töchterle.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Jürgen Molner
Töchterle, Geoghegan-Quinn