Roboter: Maschine simuliert Blutkreislauf im Hirn (Foto: DigInfoTV)

Übungsroboter für Gehirn-OPs entwickelt – Künstlicher Patient verfügt über ausgeklügelte Gefäßsimulation

Saitama – Forscher der Medizinischen Universität Saitama http://www.saitama-med.ac.jp haben einen Roboter entwickelt, der Neurochirurgen zum Üben von Operationen an Blutgefäßen im Gehirn dienen soll. Dabei verfügt er über ein künstliches Arteriensystem, das von der Leiste bis in den Schädel reicht. Ingo Steudel, Präsident der neurochirurgischen Akademie für Aus-, Fort- und Weiterbildung und Vorstandsvorsitzender des Uniklinikums Saarland http://uks.eu begrüßt die Erfindung im Gespräch mit pressetext und sieht darin einen Mehrwert für die zukünftige Ausbildung der Ärzte.Roboter: Maschine simuliert Blutkreislauf im Hirn (Foto: DigInfoTV)

Blutdruck und Puls per Touchpanel regulierbar

 

Der Roboter, dessen Bestandteile zum Großteil transparent sind, verfügt über einen künstlichen Blutkreislauf. Für den Herzrhytmus sorgt eine Pumpe, ein Druck-Kontrollsystem simuliert den Blutdruck. Die Durchblutung reicht von der Leistenregion bis zur Hirnschlagader und verzweigt sich dicht im Bereich des Denkorgans. Dabei geht es etwa um die Behandlung von Aneurismen oder Blutgefäßtumoren.

„Unerfahrene Mediziner sollten keine Patienten mit akuten Problemen wie einem Aneurisma oder einem Gefäßtumor behandeln“, sagt Monekuni Sato, CEO der Fuyo Corporation, die an der Entwicklung beteiligt ist, gegenüber DigInfoTV. Der Roboter ermöglicht das Sammeln von Routine. Blutdruck und Puls lassen sich zur Einrichtung verschiedener Szenarien über ein Touchpanel steuern.

Dreischienige Ausbildung

„Ich finde, das ist eine tolle Sache“, kommentiert Steudel gegenüber pressetext die Erfindung aus Japan. „Eine Behandlung muss wirksam und sicher sein. Ein solcher Roboter kann beides verbessern und dabei die Lernkurve von Neurochirurgen sinnvoll verkürzen.“ Bei entsprechender Weiterentwicklung der Technologie könnten Erfindungen wie diese einmal zu wichtigen Werkzeugen der Ausbildung werden, schätzt der Mediziner.

Diese baut derzeit auf drei Schienen auf. Neben der Simulation ist auch der Tierversuch nach wie vor wichtig, um Erfahrung zu sammeln. Beliebtes Übungsziel sind etwa die Halsschlagadern von Ratten. Im letzten Schritt wird ein angehender Arzt im Rahmen der Operations-Assistenz Step by Step an die Umsetzung schwierigerer Eingriffe herangeführt. In anderen Bereichen der Chirurgie sind Roboter teilweise schon Bestandteil von Behandlung und Training, in der Neurochirurgie sind intelligente Maschinen als Helfer aber noch rar gesät.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Georg Pichler
Roboter: Maschine simuliert Blutkreislauf im Hirn (Foto: DigInfoTV)