Frankfurt – Der Automobilhersteller Audi http://audi.de erwägt in Mexiko ein eigenes Werk zu bauen. Schon 2015 könnte das erste Auto vom Förderband rollen. Mit diesem Schritt möchte das Unternehmen aus Ingolstadt auf dem lukrativen US-Markt Fuß fassen. Dies haben Informanten im Vorfeld der Aufsichtsratssitzung der Volkswagen AG http://volkswagen.de , dem der Audi-Konzern angehört, berichtet.
„So wie Audi zurzeit wächst, gibt es Bedarf für eine neue Produktionsstätte“, kündigte Walter Hanek, Generaldirektor von Audi Mexiko, an, ohne einen Standort für das neue Werk zu nennen. Der liege nämlich in der Entscheidung des Volkswagen-Aufsichtsrats. Er ergänzte aber: „Mexiko macht bei der Herstellung und dem Export von Fahrzeugen einen tollen Job.“
Ambitionierte Ziele
Insbesondere das Luxus-Segment ist in Nordamerika bei den Automobilherstellern hart umkämpft. Audi spielte bis dato noch keine tragende Rolle, verkaufte man doch nur etwa halb so viele Fahrzeuge wie die deutschen Konkurrenten BMW und Daimler. Nun will das Unternehmen aus Bayern nachziehen. Nach dem Bau des firmeneigenen Werks in Mexiko sollen 200.000 Automobile in den USA verkauft werden.
Damit setzt sich Audi ein ambitioniertes Ziel: Vergangenes Jahr hat die Marke mit den vier Ringen lediglich 117.600 Fahrzeuge verkauft. „Die Verdopplung der Verkaufszahlen ist sicher nicht realistisch. Der amerikanische Markt ist gesättigt, solche Zuwächse sind utopisch“, sagt Charles McKay, Professor für Automobilwirtschaft an der Westfälischen Hochschule http://www.w-hs.de , im Interview mit pressetext.
Amerikaner lieben deutsche Autos
Auch der VW-Konzern plant nach übereinstimmenden Presseberichten ein eigenes US-Werk in Tennessee, um General Motors als weltweit größten Automobilhersteller den Schneid abzukaufen. Die anderen beiden Rivalen aus der Bundesrepublik verfügen bereits über Produktionsstätten in den USA: Mercedes baut Autos in Alabama, BMW in South Carolina.
Warum deutsche Automobil-Hersteller in Übersee produzieren anstatt zu exportieren, hat vielerlei Gründe. „Produziert man in Amerika, so sind die Kosten in Dollar und die Einnahmen in Dollar. Der Wechselkurs ist dann kein Risiko“, erklärt McKay. Auch Lohnnebenkosten und Staats-Subventionen spielen dafür eine Rolle. Wichtigstes Argument für US-Produktionsstätten sei allerdings, „dass amerikanische Konsumenten auch amerikanische Produkte kaufen wollen“. Es zähle der Grundsatz: „German engineering, made in America“, so der Automobil-Experte. Mexiko gelte hierbei als „verlängerte Werkbank“ der USA.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Gerhard Paleczny
Audi & VW: Produktion bald auch in Übersee (Foto: pixelio.de, alipictures)