San Jose – Ein interaktiver OP-Tisch könnte die Ausbildung vieler Medizin-Studenten in Zukunft enorm erleichtern. Der innovative Tisch der Firma Anatomage http://anatomage.com zeigt eine lebensgroße, dreidimensionale Darstellung eines Menschen mit all seinen Facetten. Der virtuelle Patient kann nach allen Regeln der Kunst seziert oder analysiert werden. Anatomiekurse auf der Uni könnten bald ohne Leichen auskommen.
„Leichensektion ist der traditionelle Weg Anatomie zu lernen. Vielen Instituten fehlen dafür allerdings die Infrastruktur oder die finanziellen Möglichkeiten“, sagt Anatomage-CEO Jack Choi. Herkömmliche Lehrmethoden könnten mit der technischen Innovation sinnvoll ergänzt werden. „Der virtuelle Seziertisch bietet Studenten nun weltweit einen einfachen, ganz neuen Weg Anatomie zu lernen“, betont Choi.
Intuitive Steuerung
Für den Tisch wurde ein Mensch mittels CT-Daten vollständig gerendert. Skelett, Gewebe, Muskeln, Organe oder Weichteile wurden detailgetreu animiert. Der Körper kann in verschiedenen Darstellungen projiziert werden: So können Studenten den „Patienten“ aufschneiden oder auch einfach nur seine Röntgendarstellung betrachten. CT, MRT oder Ultraschall-Scans sind auf Knopfdruck verfügbar.
Mit intuitiven Fingerbewegungen kann der virtuelle Körper bewegt oder die Ansicht verändert werden. So lässt sich der virtuelle Patient in Scheiben schneiden oder sich in einzelnen Gewebeschichten anzeigen. Für raschen Lernerfolg können angehende Ärzte individuelle Anmerkungen zu einzelnen Darstellungen hinzufügen. Sogar Tests wurden in den Anatomage-Tisch integriert.
Neue Dimension der Ausbildung
Studenten und Dozenten können sich in kleinen Lerngruppen um den OP-Tisch versammeln, um den virtuellen Patienten zu erforschen und gemeinsam Diagnosen zu stellen. Somit kann der Anatomage-Tisch Medizin-Studenten einen ersten Einblick in den OP-Saal verschaffen, virtuelles OP-Besteck ermöglicht eine realistische Simulation von operativen Eingriffen. Etwaige Fehler lassen sich ganz einfach mit einem Neustart des Programms ausbügeln.
Der virtuelle OP-Tisch wird in Zukunft auch die Kommunikation mit echten Patienten verbessern. Im virtuellen Modell könnten anschaulich medizinische Eingriffe erklärt werden. Auch die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ärzte-Gattungen könnte dadurch optimiert werden. Für Pharma-Unternehmen wird der Tisch eine moderne Möglichkeit werden, um Nutzung, Wirksamkeit und Anwendung von Medikamenten zu illustrieren.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Gerhard Paleczny
Virtueller OP-Tisch: ermöglicht neue Ansichten (Foto: anatomage.com)