München – Autofahrer auf deutschen Straßen sind über die ständigen und extremen Preisschwankungen an den Zapfsäulen zutiefst verärgert. Das geht aus einem Preisvergleich des ADAC http://adac.de hervor. Der Automobil-Club hat hierfür die Spritpreise an 33 Tankstellen der Marken Aral, Shell und Jet in elf deutschen Städten eine Woche lang beobachtet. So weisen die stetig spontanen Preisänderungen auch durchaus ein deutlich erkennbares Muster auf.
Abends günstiger
Der ADAC hat die beiden Sorten Diesel und Super E10 genau unter die Lupe genommen und deren Preise um acht Uhr, zwölf Uhr sowie 18 Uhr festgehalten. „Abends sind die Spritpreise im Schnitt am niedrigsten“, so ADAC-Verkehrsexperte Andreas Hölzel im Gespräch mit pressetext. „Es ist also empfehlenswert, nach der Arbeit zu tanken statt morgens auf dem Hinweg.“
Über Nacht finden zudem häufig extreme Preisaufschläge statt. Der Automobil-Club hat hierzu einen Spitzenanstieg von zwölf Cent in München registriert. Auch die Preise der jeweiligen Anbieter unterscheiden sich beachtlich: Der Dieselpreis fällt im Laufe des Tages stärker als der Benzinpreis. So wurde in Frankfurt, München und Bielefeld der größte Fall von elf bis zwölf Cent beobachtet.
Mitfahrgelegenheiten im Rennen
Immer mehr Autofahrer suchen aufgrund der teuren Spritpreise nach anderen Möglichkeiten, um von A nach B zu kommen. So berichtet beispielsweise die Internetplattform mitfahrgelegenheit.de von einer deutlich stärkeren Nachfrage. Allein im Februar hat das Portal 30 Prozent mehr Besucher registriert als im vergangenen Jahr. So werden monatlich mittlerweile rund eine Mio. Mitfahrten verschafft.
„Vor allem nicht einkommensstarke Autofahrer beginnen zweimal zu überlegen, sich die ein oder andere Fahrt zu sparen“, so Hölzel gegenüber pressetext. „Das Preisniveau stellt insgesamt ein riesiges Problem dar, weil es Autofahrer an den Rand drängt.“
Keine Entspannung in Sicht
„Grund für eine schnelle Entspannung gibt es keinen“, meint Hölzel. „Ob die Preise auf lange Sicht weiterhin steigen, hängt sehr stark von den Rohölpreisen ab.“ Doch die globale Ölnachfrage steigt ununterbrochen, während das Ölangebot kaum mehr mithalten kann. Zudem dokumentiert der ÖAMTC http://www.oematc.at das Jahr 2011 als teuerstes Spritjahr aller Zeiten in Österreich. So ist der Diesel im Vergleich zu 2010 um rund 19 Prozent gestiegen. Für die Osterferien rechnet der ÖAMTC in Österreich mit spontanen Preissteigerungen und rund 350 Mio. Litern verbrauchtem Kraftstoff. „Man kann davon ausgehen, dass Super und Diesel im Schnitt um 3,6 Cent pro Liter zu teuer sind. Wenn das so bleibt, werden die Autofahrer allein in den zwölf bevorstehenden Ferientagen 12,6 Mio. Euro zuviel ausgeben.“
Überblick über die Spritpreise zu bewahren und den günstigsten Moment zum Tanken zu erwischen, ist für die meisten Autofahrer nicht möglich. So empfiehlt der ADAC den Autofahrern, sich vor dem Tanken über die Kraftstoffpreise zu informieren und, selbst wenn der Tank noch nicht leer ist, günstige Gelegenheiten zu nutzen.
pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Rebecca Temmel
Zapfsäule: Spritpreise fast unüberschaubar (Foto: pixelio.de/Rainer Sturm)