Stuttgart, Wolfsburg, 23.07.20 – Der deutsche Autokonzern Daimler http://daimler.de hat aufgrund der Coronavirus-Krise im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres binnen Jahresfrist einen Verlust von 1,9 Mrd. Euro eingefahren. Der Umsatz der Mercedes-Benz-Mutter sank um 29 Prozent auf 30,2 Mrd. Euro. Dennoch ist der Ausblick des Konzerns für das Gesamtjahr positiv, vor allem durch die wieder steigende Pkw-Nachfrage…
„Pandemie erhöht Druck“
Für das Jahr 2020 erwartet Daimler unter der Voraussetzung, dass keine zweite Infektionswelle eintritt, schwarze Zahlen. Frank Schwope, Automobilanalyst der Norddeutschen Landesbank (Nord/LB) http://nordlb.de , warnt gegenüber pressetext jedoch vor zu viel Optimismus: „Nach den katastrophalen Jahreszahlen 2019 stand Daimler bereits stark unter Druck. Das Unternehmen ist bei der Elektromobilität ins Hintertreffen geraten, zudem scheinen immer höhere Belastungen aus dem Diesel-Skandal anzufallen. Die Corona-Pandemie erhöht den Druck noch einmal“, so Schwope.
Der schwierigen Situation begegnet Daimler mit harten Sparmaßnahmen. Das Unternehmen setzte auf Kurzarbeit und Produktionspausen. Außerdem plant das Managemeint den Abbau von 20.000 der 300.000 weltweiten Stellen. Darüber hinaus hat Daimler Investitionen eingeschränkt. Dadurch konnte das Unternehmen seine Nettoliquidität mit 9,5 Mrd. Euro auf einem hohen Niveau stabilisieren. Sowohl der Cashflow als auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sollen am Jahresende positiv ausfallen.
Zeit für Zusammenschlüsse
Obwohl eine leichte Erholung stattfindet, rechnet Schwope immer noch mit einer Konsolidierungswelle in der Autobranche. „Übernahmen oder Fusionen dürften in den nächsten Jahren verstärkt erfolgen. Fiat Chrysler und der PSA-Konzern werden erst der Anfang sein. Angesichts der Krise, aber auch mit Blick auf die disruptiven Zeiten ist vielleicht auch für Daimler die Zeit gekommen, über einen Zusammenschluss nachzudenken. Kandidaten hierfür wären BMW, Renault, Nissan oder Volvo“, lautet die Einschätzung des Experten.
Aussender: Georg Haas. pressetext
Redaktion: Torben Gösch