Newark, 02.07.20 – Forscher an der University of Delaware (UD) http://udel.edu haben entdeckt, dass wilde Salmonellenstämme die Immunabwehr von Pflanzen umgehen und in Salatblätter eindringen, indem sie geschlossene Atmungsporen (Stomata) der Pflanzen öffnen. Diese zeigen daraufhin keinerlei Symptome. Über den Verzehr von Salat können Salmonellen Krankheiten bei Menschen verursachen. Die Forschungsergebnisse sind im Fachjournal „Frontiers in Microbiology“ veröffentlicht…
Unerwünschte Invasion
Stomata sind kleine, bohnenförmige Öffnungen auf Blättern, die sich zyklisch öffnen und schließen, damit Pflanzen atmen können oder – im geschlossenen Zustand – vor Trockenheit oder bakteriellen Krankheitserregern geschützt sind. Es gäbe zwar Erreger, die „mit starkem Druck in geschlossene Stomata eindringen können“, so der an der Studie beteiligte UD-Forscher Harsh Bais.
Aber Bakterien würden in der Regel dafür nötige Enzyme fehlen, daher nutzen sie Öffnungen in Wurzeln oder eben geöffnete Stomata. Einige bakterielle Pflanzenpathogene haben jedoch Wege gefunden, geschlossene Stomata zu öffnen und in Pflanzen einzudringen.
Immunabwehr machtlos
Bais und seine Forscherkollegen haben nun zum ersten Mal nachgewiesen, dass mit einigen Salmonellen-Stämmen auch menschliche Krankheitserreger in der Lage sind, geschlossene Stomata zu öffnen und sich in Pflanzen breit zu machen. Dabei umgehen die opportunistischen Bakterien die Immunabwehr der Pflanzen mithilfe ungewöhnlicher und komplexer Interaktionen.
Den Nutzen ihrer Entdeckung und weiterer diesbezüglicher Forschungen sehen die beteiligten Wissenschaftler vor allem darin, agrarindustriell angebaute, als menschliche Nahrung bestimmte Pflanzen künftig besser vor Krankheitserregern und opportunistischen Bakterien schützen zu können, um die Sicherheit und Gesundheit von Lebensmitteln zu gewährleisten.
Aussender: Lutz Steinbrück. pressetext
Redaktion: Torben Gösch