Kiel, 03.06.20 – Im Kernkraftwerk Krümmel ist es in der vergangenen Woche (27.05.) zu einer ungeplanten automatischen Abschaltung eines Notstromtransformators gekommen…
Durch die daraus resultierende Spannungslosigkeit der 0,4kV-Notstromschiene war die Kühlwasserversorgung für einen von insgesamt sechs Notstromdieseln nicht mehr sichergestellt. Der Notstromdiesel wurde daraufhin freigeschaltet; er steht damit nicht mehr für die Notstromerzeugung zur Verfügung. Die Klärung der Ursache für die Störung wurde eingeleitet.
Der Reaktorsicherheitsbehörde hat die Betreibergesellschaft des Kernkraftwerks Krümmel den Zwischenfall als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie „N“ (Normalmeldung) angezeigt. Sie bereitet zurzeit einen Austausch des defekten Trafos gegen ein neuwertiges Aggregat aus der Betriebsreserve vor. Die Reaktorsicherheitsbehörde wird Sachverständige zur Bewertung des Ereignisses beauftragen.
Hintergrund:
Eine wesentliche sicherheitstechnische Aufgabe des betroffenen Notstromtransformators ist die Spannungsversorgung von Komponenten, die zur Kühlung des Notstromdiesels und damit zur Sicherstellung der Notstromversorgung erforderlich sind. Die gemäß Betriebsvorschriften erforderliche Mindestreserve von zwei Notstromdieseln wird zurzeit durch vier weitere uneingeschränkt verfügbare Notstromdiesel sichergestellt. Das Kernkraftwerk Krümmel ist bereits seit 2009 dauerhaft abgeschaltet und befindet sich im Nachbetrieb. Stilllegung und Abbau sind beantragt und werden vorbereitet.
Aussender: Patrick Tiede, Julia Marre und Joschka Touré. Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (SH)
Redaktion: Torben Gösch