Kiel, 21.04.20 – Bereits mehr als 90 Prozent der rund 5.000 Sonderwirtschaftszonen weltweit sind spürbar von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) http://ifw-kiel.de . Die Prognose der Ökonomen ist düster: Die negativen Folgen werden in den kommenden Monaten voraussichtlich noch zunehmen, so die Experten. Besonders schlecht seien die Aussichten für Sonderwirtschaftszonen in Asien und Lateinamerika…
Situation „besorgniserregend“
„Besorgniserregend ist nicht zuletzt, dass sich auch die finanziellen Rahmenbedingungen für die Sonderwirtschaftszonen verschlechtert haben, was vor allem in Lateinamerika überproportional oft als Produktionshemmnis genannt wird“, sagt Klaus-Jürgen Gern, Konjunktur- und Rohstoffexperte am IfW Kiel. „In den Schwellenländern hat sich das Risiko von Finanzkrisen stark erhöht, nachdem internationale Anleger in den vergangenen Wochen in großem Umfang Kapital abgezogen haben. Ausländische Direktinvestitionen könnten insgesamt um rund 30 bis 40 Prozent zurückgehen.“
COVID-19 beeinträchtigt Sonderwirtschaftszonen über verschiedene Kanäle. Neben der Behinderung der Produktion durch eigene Maßnahmen zur Verlangsamung der Epidemie spielt der weltweite Nachfragerückgang den Wissenschaftlern zufolge eine gewichtige Rolle. Aber auch Probleme in den Lieferketten führen zu Stockungen der Produktion, besonders häufig in Asien sowie in Afrika und im mittleren Osten. Die Sonderwirtschaftszonen exportieren zusammen Güter im Wert von rund 3,5 Bio. Euro und stehen für rund 20 Prozent des weltweiten Handels. Rund 250 sind in Industrieländern wie den USA oder den Mitgliedsländern der EU.
Kiel Polycy Brief „Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Weltwirtschaft – Evidenz aus einer Umfrage unter Sonderwirtschaftszonen“ als PDF verfügbar unter: http://bit.ly/3aoFfq1
Aussender: Florian Fügemann. pressetext
Redaktion: Torben Gösch