Wolfsburg, 17.03.20 – Europas größter Automobilhersteller VW http://volkswagen.de schließt angesichts der zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus vorerst zahlreiche Produktionsstätten. Am Freitag, den 20. März, soll an den allermeisten Standorten laut Betriebsrat in Wolfsburg die letzte Schicht laufen. Der Konzern rechnet bei einem Großteil der Werke mit einer Unterbrechung von etwa zwei bis drei Wochen…
„Einbruch ohnegleichen“
Die Coronavirus-Krise verdirbt VW ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019. Einer Analyse der Norddeutschen Landesbank (Nord/LB) http://nordlb.de zufolge stiegen die Fahrzeug-Auslieferungen des Konzerns um 1,3 Prozent auf den neuen Rekordwert von 10,975 Mio. Einheiten. Der Umsatz kletterte um 7,1 Prozent auf 252 Mrd. Euro. Diese Zahlen werden jedoch momentan vor allem von einem massiven Geschäftseinbruch in China ruiniert.
„Die Rekordwerte des Jahres 2019 werden völlig in den Hintergrund gedrängt. Der Einbruch der Auslieferungszahlen in China im Februar um fast drei Viertel im Vergleich zum Vorjahr ist krass und ohnegleichen. Sollte sich die Coronavirus-Krise in den nächsten Wochen und Monaten deutlich verschärfen – wovon auszugehen ist – führt dies zu Lieferengpässen, Produktionsausfällen, aber auch zu starken Kaufrückgängen, was bis zum Jahresende nicht mehr aufzuholen wäre“, warnt Frank Schwope, Automobilanalyst der Nord/LB, gegenüber pressetext.
Virus dominiert Autobranche
Schwope geht davon aus, dass der Autoabsatz von VW im Jahr 2020 auf unter zehn Mio. Einheiten fallen wird. Neben dem bereits bestehenden Druck durch Handelskonflikte und die Umstellung auf Elektromobilität sei der Coronavirus der dominante Faktor in der wirtschaftlichen Entwicklung der Automobilbranche. Im besten Fall würde die Krise spätestens im Sommer ihren Höhepunkt erreichen und in der zweiten Jahreshälfte Aufholeffekte eintreten. In China wurden jetzt schon einige Werke wieder in Betrieb genommen.
Aussender: Georg Haas.pressetext
Redaktion: Torben Gösch