Scharbeutz blüht auf

Scharbeutz, 03.02.20 – Die Gemeinde Scharbeutz investiert in die grüne Zukunft, so die Beschlusslage aus dem Umweltausschuss. Blühflächen werden angelegt, Beete mit Blühstauden bepflanzt, Wiesen zu Blühwiesen umgewandelt…

Entsprechende Maßnahmen sollen zu einem schöneren Ortsbild und der Gestaltung einer blühenden, insektenfreundlichen Natur beitragen.

„Zur Vergrößerung des Nahrungsangebotes für Wildbienen ist jeder aufgerufen, der die Möglichkeit dazu hat, insbesondere die Kommunen“, so die Umweltausschussvorsitzende Gabriele Jungk. „Deshalb freue ich mich über die beginnenden notwendigen Maßnahmen in unserer Gemeinde Scharbeutz.“

So wurde erst kürzlich eine bisher eher als „Abstandsgrün“ anzusehende kleine Grünfläche in der Eekkampstraße in eine blühende Oase verwandelt. Erstmalig steht in der Gemeinde nun ein sogenannter Bienenbaum, Tetradium daniellii, welcher durch seine späten und sehr nektarreiche Blüten hoffentlich vielen Insekten anlocken wird. Als Unterpflanzung wurde die Hunds-Kamille und der weiße Mauerpfeffer gesetzt. So wird den Insekten eine durchgehende Tracht das gesamte Frühjahr bis zum beginnenden Herbst angeboten.

Am Montag den 27. Januar begannen die Arbeiten am zweiten Projekt. Nach nicht ganz 20 Jahren zeigt das Straßenbegleitgrün im Weißdornweg deutliche Anzeichen einer Überalterung. Eigentlich viel zu früh, aber schwächliche Stauden und Gehölze auf den Baumscheiben und ein dauernder, starker Schädlingsbefall an den Bäumen sind deutliche Anzeichen nicht optimaler Standortbedingungen.

„Linden benötigen als großkronige Laubbäume mindestens 12 Kubikmeter durchwurzelbaren Boden, um sich dauerhaft gut und gesund zu entwickeln. Mit den hier vorhandenen etwa 6 Quadratmeter großen Baumscheiben steht eigentlich nur Platz für kleinkronige Bäume zur Verfügung, und das auch nur bei ausreichend tief reichendem Baum-Substrat,“ so Dietmar Krieger bei der Gemeinde Scharbeutz für den Umweltschutz zuständig und ergänzt: „Jetzt machen wir Nägel mit Köpfen, beginnend bei fünf Standorten ersetzen wir die nicht mehr so vitalen Linden durch den Pflaumenblättrigen Weißdorn, Cratauegus prunifolia, unterpflanzt mit Sonnenhut und Salbei.

Für die Umwandlung monotoner Grasflächen in blütenreiche Wiesen muss nicht immer ein großer Aufwand betrieben werden. Auch mit einer angepassten Pflege, durch spätes Mähen, oder auch dadurch, dass das Mähgut zunächst auf der Fläche abtrocknen kann und erst nach dem Aussamen aufgenommen wird, lässt sich der Blühaspekt einer Fläche steigern. Die Randbereiche der Grünflächen im Redderkrog sind hierfür ein gutes Beispiel.

„Zwei weitere Flächen sollen demnächst ebenfalls als Blühwiese neu eingesät werden, eine größere am Neubaugebiet Fuchsberg und eine kleinere im Kurpark Scharbeutz“, so Dietmar Krieger weiter.

Bei beiden Flächen wird regional angepasstes Saatgut aus gesicherter und zertifizierter Herkunft verwendet. So steht unseren Insekten im Sommer ein genau angepasstes Blühangebot zur Verfügung. Vielleicht gelingt es uns so, einen kleinen, aber wichtigen Schritt zum Erhalt unserer Insekten zu machen.

Aussender: Nicole Schaub. Gemeinde Scharbeutz
Redaktion: Torben Gösch