Umweltminister Jan Philipp Albrecht stellt das neue Buch „100 Hot Spots des Naturschutzes in Schleswig-Holstein“ vor

  • Umweltminister Jan Philipp Albrecht: „Schleswig-Holstein ist voller wunderschöner Naturerlebnisse.“

FLINTBEK/KIEL. Schleswig-Holsteins Natur ist ein unbezahlbarer Schatz. Dies dokumentiert das neue Buch „100 Hot Spots des Naturschutzes in Schleswig-Holstein“, das Umweltminister Jan Philipp Albrecht und Autor Josef Beller heute (4. Dezember) gemeinsam präsentiert haben…

Der Minister warb bei der Präsentation für das Buch und für die Naturschutzgebiete des Landes: „Schleswig-Holstein ist voller wunderschöner Naturerlebnisse – das zeigt dieses Buch eindrucksvoll auf 500 Seiten. Als Landesregierung wollen wir für die Natur direkt vor unserer Haustür ein Bewusstsein schaffen. Deshalb lädt das Buch ein, sich mit Wäldern, Naturschutzgebieten, Auen, Mooren sowie den Juchtenkäfern oder dem Ästigen Stachelbart auseinanderzusetzen. Mit der Biodiversitätsstrategie des Landes wollen wir in den nächsten Jahren große Schritte gehen, um die Vielfalt von Umwelt und Natur noch besser zu schützen. Gleichzeitig sorgen wir mit umfangreichen Investitionen in die Wiedervernässung von Moorböden, Neuwaldbildung und Grünlandaufwertung dafür, dass neben der Artenvielfalt auch die enormen Klimaschutzpotentiale dieser Orte besser genutzt werden. Denn Hot-Spots des Naturschutzes sind an vielen Stellen auch die größten CO2-Speicher unseres Landes.“

Der Autor Josef Beller ist ehemaliger Mitarbeiter des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR). Auf seinem langjährigen Erfahrungsschatz beruht die Veröffentlichung der „100 Hot Spots des Naturschutzes in Schleswig-Holstein“. Das Buch zeigt, wo und in welcher ökologischen Qualität noch wichtige Rückzugsorte für Pflanzen und Tiere existieren und was zu tun ist, um sie auch für die Zukunft zu erhalten. Vorgestellt werden Wälder – darunter alte Nutzwälder – trockene Lebensräume wie Heiden, Dünen und Trockenrasen sowie Fließgewässer mit ihren Auen, Stillgewässer und Moore. Diese Zentren des Artenreichtums hat der Autor nahezu 40 Jahre lang begleitet – und dies mit sachkundigem Text und vielen Fotos dokumentiert. Wer sich die Gebiete persönlich ansehen möchte, kann sich anhand der Übersichtskarte orientieren. Die Buchvorstellung fand exemplarisch für die 100 im Buch vorgestellten Hot Spots in den Buchenhangwäldern der Unteren Schwentine in der Nähe der Oppendorfer Mühle statt. Mit Wäldern, Niederungen und Gewässern hat sich hier am Rande der Großstadt ein naturnaher Komplex von Lebensräumen erhalten, der noch seltene Arten wie die „Gemeine Flussmuschel“, den „Juchtenkäfer“ oder den „Ästigen Stachelbart“ beherbergt.

Derzeit wird vom Ministerium die Landesbiodiversitätsstrategie vorbereitet, deren Ziel es ist, bis Ende 2021 Schwerpunkte und Lösungsansätze zum Erhalt und zur Entwicklung der natürlichen Vielfalt in Schleswig-Holstein zu initiieren. Zusammen mit den Hauptakteuren soll der fortschreitende Verlust der Hauptlebensräume und Arten gestoppt und eine Trendumkehr eingeleitet werden. Viele der in dem Buch genannten Hot Spots werden auch im Rahmen der Biodiversitätsstrategie des Landes hinsichtlich eines verbesserten Schutzes und einer guten Entwicklung der Gebiete wertvolle Hinweise geben.

Das Buch ist beim LLUR erhältlich unter broschueren@llur.landsh.de oder telefonisch unter 0 43 47 / 704-230. Es kostet 18 Euro plus Versandkosten.

Informationen zu den Fotos im Anhang:

Juchtenkäfer: Vorwiegend hoch oben im Bauminneren lebt der sehr seltene Juchtenkäfer – er benötigt eine große Anzahl uralter Bäume in seinem direkten Lebensumfeld. Foto: Josef Beller

Flussmuschel: Die Gemeine Flussmuschel war bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts eine sehr häufig vorkommende Art. Ihre Bestände sind allerdings durch das Begradigen von Gewässern, durch das Räume des Gewässergrundes und Düngemittel in den Gewässern schnell zurückgegangen. Foto: Vollrath Wiese

Stachelbart: Der Ästige Stachelbart ist eine Schirmart, die in intakten Wald-Ökosystemen vorkommt. Er benötigt starkes, abgestorbenes, etwas durchfeuchtetes, zumeist liegendes Buchenstamm-Totholz und bildet im Herbst mächtige weiße, stachelige Fruchtkörper. Foto: Josef Beller

Aussender: Patrick Tiede, Julia Marre und Joschka Touré. Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (SH)
Redaktion: Torben Gösch