- 91 Prozent der Wähler in Thüringen für Kooperation CDU mit Linkspartei
- 54 Prozent glauben: Merz will sich an Merkel rächen
Köln, 04.11.19 – Nach der verbalen Attacke von Friedrich Merz auf Angela Merkel und die nach seiner Auffassung „grottenschlechte“ Arbeit der Bundesregierung halten 51 Prozent der Bundesbürger und 75 Prozent der CDU-Anhänger die Angriffe für „weit übertrieben“…
Im RTL/n-tv Trendbarometer teilen 44 Prozent der Befragten die Kritik, insbesondere Anhänger der Linken (50%), der FDP (72%) und der AfD (92%). Die meisten Anhänger der SPD (54%) und der Grünen (68%) weisen die Kritik wie die Mehrheit der CDU-Anhänger als übertrieben zurück.
Die meisten Bundesbürger misstrauen den Motiven von Friedrich Merz für seine innerparteiliche Abrechnung. 54 Prozent sind überzeugt, das sei „seine Rache dafür, dass ihn Merkel 2002 als CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden abgelöst hat“. Das sehen auch 58 Prozent der CDU-Anhänger so. 28 Prozent glauben, dass Merz bei seiner Kritik vor allem „die Sorge um Deutschland“ umtreibt. Die Einschätzung findet ausschließlich bei den Anhängern der FDP (51%) und der AfD (67%) eine Mehrheit.
Nur eine Minderheit der Wahlberechtigten (21%) ist der Ansicht, dass Angela Merkel schuld sei am schlechten Abschneiden der CDU in Brandenburg und Thüringen. 68 Prozent dagegen machen ebenso wie die meisten CDU-Anhänger (78%) „das Erscheinungsbild und das Personalangebot der CDU in beiden Ländern“ verantwortlich für das schlechte Ergebnis. Lediglich die Anhänger der AfD sehen das anders – 75 Prozent von ihnen sehen in Merkel den Hauptgrund für die starken Verluste der Christdemokraten.
Kanzlerkandidat: Merz 20, Laschet 18, Söder 11, Spahn 9, AKK 3 Prozent
Würde Friedrich Merz das Land besser regieren als Angela Merkel? 20 Prozent beantworten diese Frage mit Ja, 38 Prozent urteilen: „Nein, er wäre ein schlechterer Kanzler“. Davon sind auch 44 Prozent der CDU-Anhänger überzeugt. Von den CDU-Anhängern glauben 19 Prozent, dass Merz der bessere Kanzler wäre, von den AfD-Anhängern 54 Prozent. 30 Prozent der Befragten glauben, es gäbe keinen Unterschied zwischen beiden.
Wen soll die Union nach Merkel als Kanzlerkandidaten aufstellen? 20 Prozent der Wahlberechtigten halten am ehesten Friedrich Merz für geeignet, gefolgt von Armin Laschet (18%), Markus Söder (11%) und Jens Spahn (9%). Annegret Kramp-Karrenbauer rangiert auf dem letzten Platz (3%). Jeder dritte Befragte (32%) hält keinen der Genannten für geeignet. Die höchste Zustimmung erhält Merz bei den Anhängern der FDP (34%) und der AfD (44%), In Nordrhein-Westfalen liegt Laschet mit 27 Prozent sieben Prozentpunkte vor Merz. 26 Prozent der Grünen-Anhänger trauen Laschet die Kanzlerkandidatur zu – Merz kommt bei den Grünen auf 7 Prozent. In Bayern liegt Markus Söder mit 26 Prozent vorn.
forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: „Friedrich Merz ist für eine Kanzlerkandidatur der Union der Favorit der AfD-Anhänger und großer Teile des konservativen Flügels der CDU-Funktionärskader. Doch bei der großen Zahl der überwiegend zu den Grünen abgewanderten früheren CDU/CSU-Wähler aus der liberalen Mitte der Gesellschaft hat Armin Laschet die größeren Sympathien und damit auch – anders als Merz – die Chance, einen Teil dieser zur Zeit bei den Grünen ‚zwischenparkenden‘ CDU-Abwanderer wieder zurückzugewinnen.“
CDU soll in Thüringen mit Linkspartei zusammenarbeiten
Die CDU in Thüringen sollte mit dem Wahlsieger der Landtagswahlen, der Linkspartei, zusammenarbeiten. 79 Prozent aller Wahlberechtigten in Deutschland und 91 Prozent der wahlberechtigten Thüringer sind dieser Auffassung. Dabei würden 39 Prozent der Bundesbürger (Thüringen: 43%) eine Koalition mit der Linkspartei bevorzugen; auch 33 Prozent der CDU-Anhänger sind dafür. 40 Prozent der Befragten (Thüringen: 48%) befürworten, dass die CDU eine Minderheitsregierung unter Führung der Linken toleriert. Das wollen auch 42 Prozent der CDU-Anhänger.
Dem Vorschlag, Thüringens CDU-Chef Mike Mohring solle trotz seiner Wahlverluste zusammen mit Grünen und FDP eine Minderheitsregierung bilden, erteilen 72 Prozent der Bundesbürger, 80 Prozent der Wahlberechtigten in Thüringen und 62 Prozent der CDU-Anhänger eine Absage.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL vom 30.10. – 1.11.2019 erhoben. Datenbasis: 1.002 Wahlberechtigte in ganz Deutschland und 754 Wahlberechtigte in Thüringen. Statitistische Fehlertoleranz: +/_ 3 Prozentpunkte.
Aussender: Bettina Klauser, Dr. Peter Matuschek. RTL/n-tv-Trendbarometer
Redaktion: Torben Gösch