- Zentralismus? Nein, danke!
Kiel, 17.10.19 – Angesichts der Debatte um ein sogenanntes „Deutschlandabitur“ unterstreicht die Schüler Union Schleswig-Holstein (SUSH) den Wert des Bildungsföderalismus…
Aus Sicht der SUSH ist eine Aufhebung des Kooperationsverbots, auch aufgrund der deutschen Historie, ein nicht zu unterschätzendes Risiko für eine zügige Entwicklung der Bildungspolitik des Bundes hin zu einer Politik des inhaltlichen und formellen Diktierens im Bildungsbereich. Investitionsprogramme des Bundes, wie der Digitalpakt, müssten eine Ausnahme bleiben, um im Einklang mit der Verfassung zu stehen.
So erklärt Jan-Philip Benckert, stellvertretender Landesvorsitzender der Schüler Union: „Als Landesverband der Schüler Union ist es uns wichtig, dass Bildung in Länderhand und damit auch näher bei den Schülern und Eltern bleibt. Ein vereinheitlichtes Deutschlandabitur würde dem entgegenstehen und wäre zudem aufgrund der Vielfalt der deutschen Bildungslandschaft eher ein undurchführbares Luftschloss-Projekt.“
Bezüglich eines deutschlandweit zentralen Abiturs fürchtet die SUSH zudem den Verlust regionaler Vielfalt, wie die Thematisierung des Deutsch-Dänischen Konfliktes in Schleswig-Holstein oder die französisch-deutsche Geschichte des Saarlandes. Ein sogenanntes „Deutschlandabitur“ hätte eine faktische Vermengung und Ausdünnung aller Fachanforderungen der Länder nötig. Daraus resultiere, dass die Oberstufe nicht mehr auf thematische Wünsche der Schülerschaft eingehen könnte und nur ein sehr starres Konstrukt wäre.
Die Gegebenheiten in den Ländern sind sehr verschieden. Diese finden Ausdruck in verschiedenen Systemen, wie G8 und G9 oder der Profiloberstufe gegenüber einem Leistungskursprinzip. Ein sogenanntes „Deutschlandabitur“ kann dieser Diversität nicht gerecht werden. Wir lehnen es ab.“
Aussender: Lasse Carstensen, Schüler Union Schleswig-Holstein
Redaktion: Torben Gösch