- SPD-Verluste in NRW und Ruhrgebiet
- Bundestrend: Union vor den Grünen, SPD gleichauf mit AfD
Köln, 18.08.19 – Im aktuellen RTL/n-tv-Trendbarometer können SPD und FDP gegenüber der Vorwoche um jeweils einen Prozentpunkt zulegen, CDU/CSU und Grüne verlieren je einen Prozentpunkt…
Wenn jetzt der Bundestag neu gewählt würde, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 25 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), SPD 13 Prozent (20,5%), FDP 9 Prozent (10,7%), Grüne 24 Prozent (8,9%), Linke 8 Prozent (9,2%), AfD 13 Prozent (12,6%). 8 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). 23 Prozent aller Wahlberechtigten sind derzeit unentschlossen oder würden nicht wählen (Nichtwähler 2017: 23,8%).
Grüne im Ruhrgebiet auf Platz 1, SPD auf Platz 3
Eine forsa-Umfrage in Nordrhein-Westfalen belegt, dass die SPD im bevölkerungsreichsten Bundesland bei einer Bundestagswahl derzeit 17 Prozent der abgegebenen Stimmen erhalten würde, neun Prozentpunkte weniger als 2017. Sie verliert damit stärker als im Bundesschnitt (minus 7,5%). Die CDU käme auf 27 (Bundestagswahl: 32,6%), die Grünen kämen auf 25 Prozent (7,6%). Bei einer Landtagswahl würde die SPD 13 Prozentpunkte einbüßen und käme auf 18 Prozent. Die Landes-CDU würde 4 Prozent verlieren und 29 Prozent erreichen, die Grünen gewännen 18 Prozent hinzu und kämen auf 24 Prozent.
Im Ruhrgebiet kämen die Grünen sowohl bei einer Bundestags- als auch bei einer Landtagswahl momentan auf Platz 1 (mit 24 bzw. 25%). Die SPD würde bei einer Bundestagswahl 11, bei einer Landtagswahl 14,5 Prozentpunkte gegenüber den Wahlen von 2017 verlieren und käme mit 20 bzw. 22 Prozent jeweils auf Platz 3. Die CDU würde im Ruhrgebiet bei einer Bundestagswahl derzeit von 23 (2017: 27,2%), bei einer Landtagswahl von 24 Prozent (2017: 27,0%) gewählt.
Bei der Bundestagswahl 1998 haben im Ruhrgebiet 1.862.530 Wahlberechtigte SPD gewählt, das waren 56,8 Prozent der gültigen Stimmen. Bei der Bundestagswahl 2017 gaben 845.000 oder 31 Prozent der Wähler der SPD ihre Stimme. Im Sommer 2019 ist die Wählersubstanz der SPD im Ruhrgebiet auf knapp 600.000 zurückgegangen.
forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: „Wenn die SPD selbst im Ruhrgebiet, der früheren „Herzkammer“ der Partei, in zwei Jahrzehnten fast zwei Drittel ihrer früheren Wähler einbüßt und nur noch drittstärkste politische Kraft hinter den Grünen und der CDU ist, offenbart das die extrem dramatische Situation der Sozialdemokratie: Sie hat offenkundig völlig den Draht zur ‚arbeitenden Klasse‘ verloren und wird nur noch von einer Minderheit der Wahlbürger für wählbar gehalten“.
Zahlen zur NRW-Erhebung im Überblick
Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, könnten die Parteien in Nordrhein-Westfalen mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU 27 Prozent (Bundestagswahl 2017 32,6%), SPD 17 Prozent (26,0%), Grüne 25 Prozent (7,6%), FDP 10 Prozent (13,1%), Linke 6 Prozent(7,5%), AfD 9 Prozent (9,4%), Sonstige 6 Prozent (3,8%). Im Ruhrgebiet könnten die Parteien bei einer Bundestagswahl mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU 23 Prozent (bei der Bundestagswahl 2017 27,2%), SPD 20 Prozent (31,0%), Grüne 24 Prozent (6,5%), FDP 9 Prozent (11,1%), Linke 7 Prozent (8,0%), AfD 11 Prozent (11,5%), Sonstige 6 Prozent (4,7%).
Wenn jetzt Landtagswahl wäre, könnten die Parteien in Nordrhein-Westfalen mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU 29 Prozent (Landtagswahl 2017 33,0%), SPD 18 Prozent (31,2%), Grüne 24 Prozent (6,4%), FDP 11 Prozent (12,6%), Linke 5 Prozent (4,9%), AfD 7 Prozent (7,4%), Sonstige 6 Prozent (4,5%).
Im Ruhrgebiet könnten die Parteien bei einer Landtagswahl mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU 24 Prozent (bei der Landtagswahl 2017 27,0%), SPD 22 Prozent (36,5%), Grüne 25 Prozent (5,5%), FDP 9 Prozent (10,6%), Linke 5 Prozent (5,4%), AfD 9 Prozent (9,5%), Sonstige 6 Prozent (5,5%).
Die Daten zur politischen Stimmung in Nordrhein-Westfalen wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa vom 1. – 16.8. 2019 im Rahmen des RTL/n-tv-Trendbarometers ermittelt. Datenbasis: 1.505 Wahlberechtigte in NRW. Die Daten zur politischen Stimmung im Ruhrgebiet wurden vom 15.7. – 16.8. 2019 ermittelt. Datenbasis: 808 Wahlberechtigte.
Die Daten zur Parteipräferenz wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa vom 12.8. – 16.8. 2019 im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 2.501 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte.
Aussender: Lisa von Söhnen, Dr. Peter Matuschek, RTL/n-tv-Trendbarometer
Redaktion: Torben Gösch